Nachhaltigkeit ist heutzutage, nicht zuletzt mit Blick auf den Klimaschutz, in aller Munde. Den Geh- und Radweg auf der Unterstromseite für 1,6 Millionen Euro nur temporär auszubauen, ist sicherlich alles andere als nachhaltig. Wenn die Stadt Koblenz darauf verzichtet, für zusätzliche 4,2 Millionen Euro die Unterstromseite langfristig auszubauen, dann sollte sie auch den Mut haben, auf ein Provisorium zu verzichten, das mit 1,6 Millionen auch keine Kleinigkeit kostet. Natürlich hat dieser Verzicht Einschränkungen zur Folge. Aber für viele Radfahrer, die beispielsweise von Horchheim oder Lahnstein in die Koblenzer Innenstadt wollen, ist der Weg über die Pfaffendorfer Brücke sowieso kein Umweg. Und für die Strecke Horchheim–Oberwerth ließe sich, falls entsprechende Nachfrage besteht, ein Bus-Shuttle über die Südbrücke einrichten. Dies wäre mit Sicherheit wesentlich kostengünstiger. Mit Blick auf den Schuldenstand der Stadt Koblenz, der bald 500 Millionen Euro betragen könnte, muss man keine schwäbische Hausfrau sein, um zu wissen, dass Maßhalten ein Gebot der Stunde ist, zumindest wenn es um temporäre Lösungen geht.
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