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Koblenz

Vor 100 Jahren in Koblenz: Gutenberg-Druckerei wird Opfer eines Anschlags

Arbeitsniederlegungen, Ausweisungen, Ausschreitungen – die politische Situation ist im März 1923 im Rheinland äußerst angespannt. Gewalt richtet sich dabei vor allem gegen die Separatisten, die von einem autonomen Rheinland träumen. In der Bevölkerung haben sie kaum Rückhalt, in Koblenz kommt es zu Ausschreitungen gegen Separatisten, in Köln wird sogar ein Mordanschlag auf eine ihrer führenden Persönlichkeiten, Josef Smeets, verübt. In dieser aufgeheizten Situation will der russische Kommunist Karl Radek ins Rheinland einreisen. Die Rheinlandkommission verbietet ihm und seinen Begleitern aber die Einreise, man hat kein Interesse daran, die Weltrevolution ins Rheinland zu importieren.

Von Peter Karges
Lesezeit: 7 Minuten
Überfall auf die Druckerei: In der Druckerei „Gutenberg“ in der Schlossstraße 8 werden Flugblätter und Zeitschriften der Separatisten gedruckt. Ende Januar war sie deshalb schon Ziel eines Angriffs. In den frühen Morgenstunden des 10. März wird die Druckerei nun erneut überfallen. „Es handelte sich um den Einbruch einer 10 bis ...