Das neue Gesetz, das am 1. Juli in Kraft tritt, sorgt schon im Vorfeld für Probleme bei Yvonne Dehnert und ihrer Familie – und vermutlich nicht nur bei ihnen.
Für den gut eineinhalbjährigen Max sucht die 36-Jährige einen Betreuungsplatz für den Sommer, damit sie ihre Arbeit als Intensivkrankenschwester wieder aufnehmen kann. Wie dringend gerade diese Berufsgruppen gesucht werden, das ist ja nahezu täglich Thema in den Medien. Doch durch die Umstellung der Gruppen im Zuge des neuen Gesetzes bekommt sie in der Kita, in der die beiden größeren Kinder waren beziehungsweise noch sind, keinen Platz. Denn Max käme nun noch in die Gruppe der unter Zweijährigen, aber bis er eingewöhnt werden könnte, wäre er dafür schon wieder zu alt.
Da die dreifache Mutter von dieser Entwicklung nichts ahnen konnte, hat sie sich im Vorfeld um keinen anderen Platz bemüht – es gibt aber ohnehin kaum freie Plätze, auch bei Tagesmüttern nicht, sagt sie bei der Begegnung mit der RZ. Bei einer „Bewerbung“ bei einer Tagesmutter hätte die Familie zwar wohl sogar gegen etliche andere Familien den Zuschlag bekommen können, aber für die Tagesmutter hätte sie noch zusätzlich rund 360 Euro im Monat zahlen müssen, zudem ab sofort, damit die ihr den Platz freihält. „Das lohnt sich für uns einfach nicht.“
Beharrlichkeit und Glück haben nun dazu geführt, dass Max nach Wochen des Suchens einen Platz in einer privaten Initiative gefunden hat, sagt die Vorstädterin, die sowohl mit dem städtischen Kita- Anmeldesystem „Little Bird“ als auch mit der Unterstützung durch das Jugendamt nicht zufrieden ist. „Das Thema ist für uns nun glücklicherweise durch, aber die Probleme bestehen ja trotzdem.“ dos