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Koblenz

Verkehrswende in Koblenz: Kommt bald doch Tempo 30 für die ganze Stadt?

Von Peter Karges
In der Kurfürstenstraße herrscht schon heute Tempo 30. Viele Anwohner aus anderen Gebieten wünschen sich das dringend auch für ihren Straßenzug und können nicht verstehen, warum das nicht gehen soll.
In der Kurfürstenstraße herrscht schon heute Tempo 30. Viele Anwohner aus anderen Gebieten wünschen sich das dringend auch für ihren Straßenzug und können nicht verstehen, warum das nicht gehen soll. Foto: Doris Schneider

Gilt in Koblenz bald großflächig Tempo 30? Möglicherweise, denn die Stadt ist der kommunalen Initiative für Tempo 30 in Innenstädten, darunter auch ausdrücklich auf Hauptstraßen, beigetreten. Dies hat Baudezernent Bert Flöck auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt.

Lesezeit: 1 Minute
Ziel der Initiative ist es grundsätzlich, dass die Städte und Kommunen eigenständig entscheiden können, wo Tempo 30 gilt. Die kommunale Initiative selbst befürwortet klar Tempo 30 als innerörtliche Regelgeschwindigkeit, anstatt des bisherigen Tempo 50. Positive Auswirkungen einer Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 sei, dass die Straßen für Fußgänger und Radfahrer sicherer ...
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Diese kleinen Zonen hat die Stadt in diesem Jahr eingerichtet

Die Stadt Koblenz hat in diesem Jahr 24 neue Tempo-30-Zonen in der ganzen Stadt eingeführt, die zum größten Teil schon bestehen. Die Geschwindigkeitsbegrenzung gilt vor sensiblen Einrichtungen wie Kindergärten, Kitas, allgemeinbildenden und Förderschulen sowie vor Alten- und Pflegeheimen und Krankenhäusern. Eine Gesetzesänderung hat die Einführung der Tempo-30-Zonen erleichtert.

Diese neuen Zonen gibt es:

  • In der Altstadt vor der katholischen Kindertagesstätte St. Kastor (Kastorpfaffenstraße) und der der Diesterweg-Förderschule (Kastorpfaffenstraße).
  • In der Goldgrube vor dem katholischen Klinikum Marienhof St. Josef/ Brüderhaus (Kardinal-Krementz-Straße) und dem Seniorenzentrum St. Barbara (Lindenstraße).
  • In Moselweiß vor dem Klinikum Kemperhof (Koblenzer Straße).
  • Im Rauental vor der Seniorenresidenz Moseltal (Moselweißer Straße).
  • In der Südlichen Vorstadt vor dem AWO-Seniorenzentrum Laubach (Laubach).
  • In Kesselheim vor der Grundschule (Kurfürst-Schönborn-Straße).
  • In Lützel vor der Katholischen Kindertagesstätte St. Antonius (Brenderweg), der Hans-Zulliger-Förderschule (Brenderweg), der Kita Wilde Löwen/Hans-Zulliger-Schule (Brenderweg) und der katholischen Kindertagesstätte Maria Hilf Mittelweiden (Von-Kuhl-Straße).
  • In Metternich vor der Integrierten Gesamtschule Koblenz (Eifelstraße) und vor dem Kinderhaus Klitzeklein (Trierer Straße).
  • In Arenberg vor dem Caritas-Haus St. Elisabeth (Pfarrer-Kraus-Straße), der Kindergruppe Kleine Strolche (Pfarrer-Kraus-Straße) und der Kinder- und Jugendhilfe Arenberg (Pfarrer-Kraus-Straße).
  • Auf dem Asterstein vor der Grundschule (Lehrhohl), der Förderschule am Bienhorntal (Lehrhohl), der Albert-Schweitzer-Realschule plus und dem Gymnasium auf dem Asterstein (Lehrhohl) und der Kindertagesstätte Asterstein (Lehrhohl).
  • In Horchheim vor dem Hildegard-von-Bingen-Seniorenzentrum Koblenz (Emser Straße).
  • In Ehrenbreitstein vor der katholischen Spiel- und Lernstube Heilig Kreuz (Brentanostraße).

Kommentar: Es gibt einfach so viele Vorteile

Doris Schneider zu flächendeckendem Tempo 30 in der Stadt Koblenz

Klar, wenn man sich vorstellt, mit Tempo 30 über den Friedrich-Ebert-Ring zu zuckeln, das kommt einem schon irgendwie komisch vor. Jeder, der heute in entsprechenden Zonen unterwegs ist, weiß: Man muss schon wirklich sehr konzentriert auf den Tacho schauen, um nicht automatisch schneller zu werden.

Aber ist das nicht einfach eine Frage der Gewöhnung? Wenn in der ganzen Stadt Tempo 30 herrschen würde, dann würde man das schon hinbekommen, glaube ich.

Der Verkehr selbst wäre kaum langsamer, sagt eine Untersuchung des Bundesumweltamtes. Denn wie gut er fließt, das liegt mehr an den Ampelschaltungen als am Tempo selbst. Die Luft wäre zumindest ein wenig besser, Fahrradfahrer könnten erheblich leichter im Verkehr „mitschwimmen“, und ganz wichtig: Auch die Gefahr von schweren Unfällen wäre um einiges geringer. Denn auch wenn die Fahrschule lange her ist, das weiß ich noch: Der Bremsweg ist bei Tempo 30 erheblich kürzer als bei 50 (aus denen in der Realität oft 60 km/h oder mehr werden). Gründe genug also, um es anzugehen, finde ich. Und zwar flächendeckend in der Stadt. Denn nur so kann man sicher sein, dass findige Autofahrer nicht Nebenstrecken suchen. Früher nannte man das Schleichwege, aber es wären dann ja heute eher Rennwege ...

E-Mail: doris.schneider@rhein-zeitung.net

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