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Koblenz

Veränderung am Koblenzer Hallenbad: Der Baukran steht, der Rohbau beginnt

Von Stephanie Mersmann
Mitten im künftigen Hallenbadgebäude – genauer: wo einmal die Tiefgarage sein wird – steht seit Mittwoch ein Kran für den Rohbau. Dessen „Füße“ stecken in einem Sockel aus Beton und werden einfach abgeschnitten, wenn der Kran abgebaut wird.  Foto: Sascha Ditscher
Mitten im künftigen Hallenbadgebäude – genauer: wo einmal die Tiefgarage sein wird – steht seit Mittwoch ein Kran für den Rohbau. Dessen „Füße“ stecken in einem Sockel aus Beton und werden einfach abgeschnitten, wenn der Kran abgebaut wird. Foto: Sascha Ditscher

Am Mittwoch hat der Rohbau des neuen Koblenzer Hallenbades endgültig begonnen – und das ist schon von Weitem sichtbar. Ein Baukran wurde auf dem Gelände am Rauentaler Moselbogen aufgestellt, und mit diesem können die Arbeiten richtig losgehen, nachdem bislang vor allem die Baugrube ausgehoben wurde. Im September 2020 hatten diese Arbeiten bereits begonnen.

Lesezeit: 1 Minute
Der Kran steht nicht auf der Freifläche, sondern mitten in dem künftigen Baukörper, genauer da, wo einmal die Tiefgarage sein wird, erklärt Albert Diehl, technischer Geschäftsführer der Koblenzer Bäder GmbH. Dafür wurde bereits Mitte Juni ein Sockelelement einbetoniert, das mittlerweile ausgehärtet ist. Wenn der Baukran später abgebaut werden kann, werden ...
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Stadtrat sagt Ja zum teureren Hallenbad: Schon jetzt kostet der Neubau 2,5 Millionen Euro mehr

Der Bau des Koblenzer Hallenbads samt Sauna im Rauental wird bekanntlich 2,5 Millionen Euro teurer (wir berichteten). Die Bauarbeiten haben nicht mal begonnen, doch schon jetzt schlagen die gestiegenen Baukosten voll ins Kontor. Der Stadtrat hat diese Verteuerung auf dann insgesamt 37 Millionen Euro kürzlich nach kurzer Debatte einstimmig abgesegnet. Dabei ist absehbar bis dahin noch teurer werden wird.

Die Kosten des Hallenbads steigen – Stand jetzt – um 2 auf 27 Millionen Euro, die der Sauna samt Gastronomie um 500.000 Euro auf 10 Millionen Euro. Die Stadtverwaltung hatte – rein informatorisch – eine Liste mit Einsparpotenzialen erstellt. Demnach könnten 100.000 Euro eingespart werden, würde man auf Dachbegrünung verzichten. 125.000 Euro wären es beim Verzicht von Solarenergie auf den Dächern. 175.000 Euro würde die Stadt sparen, wenn sie das Sauna-Außenbecken streichen würde, 110.000 Euro beim Sprungturm und 40.000 Euro beim Whirlpool. Allerdings: Einige der Aufträge sind bereits vergeben.

Zudem möchten die Stadtratsmitglieder Bad und Sauna wie geplant bauen. In der Debatte machte Hans-Peter Ackermann (Grüne) nochmal deutlich, dass „wir die Sauna von Anfang an nicht wollten. Deshalb werden wir uns bei der Abstimmung enthalten.“ Christian Altmaier (Freie Wähler) sagte: „Es ist wichtig, dass wir das Bad bekommen. Aber es ärgert mich, dass wir den Bau nicht Jahre früher aufgegleist bekommen haben. Anders als die Grünen wollen wir die Sauna.“ Man hätte vor vielen Jahren das Projekt ausschreiben und es „einen Privaten bauen lassen. Dann würden wir schon längst schwimmen, ohne baden zu gehen.“

Christoph Schöll (FDP) sagte: „Ich war damals noch nicht im Rat. Deshalb meine Frage, ob überlegt worden ist, das Projekt EU-weit auszuschreiben und einen Generalunternehmer zu beauftragen? Dann hätte man Kostensicherheit.“ Dazu sagte Baudezernent Bert Flöck: „Da wir mit Landesförderung bauen, müssen wir die Mittelstandsrichtlinie beachten, die durch das Land vorgegeben ist.“ Damit dürfe man grundsätzlich keinen Generalunternehmer einsetzen, sondern müsse Firmen aus der Region beauftragen.

Flöck sagte weiter: „Generalunternehmer haben Vor- und Nachteile. Einerseits sind sie termingetriebener und haben mehr Einfluss auf ein Projekt.“ Andererseits sei nicht gesagt, dass ein Generalunternehmer immer günstiger sei: „Sie schlagen meist regionale Kostenaufschläge drauf.“

Grünen-Fraktionschef Carl-Bernhard von Heusinger sagte: „Wir waren grundsätzlich gegen die Sauna und haben höchste Zweifel, dass die Sauna das Bad querfinanzieren kann. Denn schon jetzt haben wir enorme Kostensteigerungen.“

Monika Sauer (CDU) meinte: „Wir waren immer für Sauna und Bad, da wir meinen, dass die Sauna die defizitäre Schwimmhalle querfinanzieren wird.“ Wichtig sei, dass die Kosten während des Baus ständig überwacht werden. SPD-Fraktionschefin Marion Lipinski-Naumann sagte: „Es ist immer noch faszinierend, dass wir ein neues Bad in Koblenz bauen und die Bevölkerung das auch sieht. Es gibt einen großen Bedarf in der Stadt für eine Sauna.“ Die SPD sei überzeugt, dass die Sauna langfristig die Kosten des Bads senken wird. Aber: „Wir müssen damit rechnen, dass es weitere Kostensteigerungen gibt.“

Torsten Schupp (Wählergruppe Schupp) sagte: „Ich glaube, dass Sauna und Gastronomie Gelder einspielen, die das Bad niemals einspielen würde. Sehr viele Bäder in Deutschland sind durch die Sauna querfinanziert.“ Fabian Geissler (AfD) meinte: „Der Badkomplex muss konkurrenzfähig sein. Gesundheit hat einen immer höheren Stellenwert.“

Von unserem Redakteur Jan Lindner

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