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Unruhen auf Koblenzer Markt: Hohe Obst- und Gemüsepreise sorgen für Gewaltausbrüche

Von Peter Karges
Märkte hatten Anfang des 20. Jahrhunderts einen hohen Stellenwert bei der Lebensmittelversorgung. Neben dem reinen Einkauf waren sie auch ein Ort der Kommunikation, wie die Postkarte vom Ehrenbreitsteiner Markt von 1898 zeigt. 1920 ging es auf dem Markt in Koblenz nicht ganz so lustig zu. Ob der hohen Preise kam es sogar zu Unruhen.
Märkte hatten Anfang des 20. Jahrhunderts einen hohen Stellenwert bei der Lebensmittelversorgung. Neben dem reinen Einkauf waren sie auch ein Ort der Kommunikation, wie die Postkarte vom Ehrenbreitsteiner Markt von 1898 zeigt. 1920 ging es auf dem Markt in Koblenz nicht ganz so lustig zu. Ob der hohen Preise kam es sogar zu Unruhen. Foto: Stadtarchiv Koblenz (FA 4,21 Nr. 5 Bild 169)

Rückblick in das Jahr 1920: Gut eineinhalb Jahre nach dem Ausrufen der Weimarer Republik finden bereits die zweiten Reichstagswahlen statt. Für die Parteien der klassischen Weimarer Koalition (SPD, Zentrum und DDP), die die sogenannte Weimarer Koalition bilden, sind sie ein Fiasko. Sie verlieren die absolute Mehrheit. In Koblenz sind ihre Verluste auch hoch, aber nicht ganz so dramatisch.

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Reichstagswahlen: Die meisten Stimmen erhält mit 42,9 Prozent das katholische Zentrum, gefolgt von der rechtskonservativen DVP (25,8 Prozent), der SPD (16,3), den unabhängigen Sozialdemokraten (7,9), der rechtsnationalen DNVP (4,3) und der linksliberalen DDP (3,6). Die größten Verlierer der Wahlen sind die SPD, die an die USPD abgibt, und die DDP, ...