Die Deutsche Bahn prahlt auf ihrer Internetseite groß damit, dass sie in diesem Jahr Rekordsummen in die Eisenbahninfrastruktur buttert: ganze 12,7 Milliarden Euro. Ein Teil davon wird bekanntlich auch nach Koblenz fließen. In Horchheim reißt die Bahn den 120 Jahre alten Eisenbahntunnel raus, um ihn an selber Stelle größer und länger neu zu bauen, und ihn auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen. Wie viel diese Bauprojekt kostet? Keine Ahnung. Denn so laut die Bahn die Gesamtsumme aller Investitionen rausposaunt, so still wird sie, wenn es um den Tunnelbau in Horchheim geht. Auf mehrfache Anfragen heißt es: Die Baukosten können nicht veröffentlicht werden, weil Ausschreibungen laufen.
Wie bitte? Jeder Bauherr macht einen Baukostenplan, weiß, mit welchen Kosten er grob für sein Haus, seinen Bürokomplex oder die neue Straße rechnet – behält so den Rahmen im Blick. Die Bahn soll das nicht können? Das glaube ich nicht. Gerade als bundeseigener Konzern, der über die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung mit dem Bund weitere Rekordsummen für seine Infrastruktur zugeschossen bekommt, sollte die DB gegenüber den Bürgern und der Presse transparent agieren und das anvisierte lokale Kostenpaket nennen. Ansonsten entsteht ungewollt Misstrauen, ob da alles mit rechten Dingen zugeht. Und das kann sich vor allem ein bundeseigener Konzern überhaupt nicht leisten.
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