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Koblenz

Tretminen auf den Grünflächen lauern bei Spaziergängen: Wie kann man diesem Ärgernis Herr werden?

Von Doris Schneider
In der Nähe des Mosellums im Rauental ist ein Grünstreifen, auf dem viele Steine liegen, die Kinder geradezu einladen, auf ihnen zu balancieren und zu klettern. Doch die Anlagen sind voller Kot – wie so viele in Koblenz.   Foto: Doris Schneider
In der Nähe des Mosellums im Rauental ist ein Grünstreifen, auf dem viele Steine liegen, die Kinder geradezu einladen, auf ihnen zu balancieren und zu klettern. Doch die Anlagen sind voller Kot – wie so viele in Koblenz. Foto: Doris Schneider

Der kleine Junge steigt mit einem großen Schritt auf einen der Steine, die den Weg an der Mosel, in der Nähe des Mosellum säumen. Er lacht, freut sich, dass er es hoch geschafft hat und gleich runterhüpfen kann. Doch rasch zieht ihn seine Mutter zurück: Auf dem flachen Stein liegt ein Hundehaufen. Und wenn man hinschaut, sieht man: Der ist nicht allein. Überall neben den Steinen und auf dem Grünstreifen an der Mosel sind Haufen verteilt, kleine, große, alte, frische.

Lesezeit: 3 Minuten
Gerade jetzt im Shutdown ist das umso ärgerlicher. Denn vielen Familien mit Kindern hilft der regelmäßige Spaziergang, besser durch die Corona-Zeit zu kommen, ohne Kita, ohne Schule, ohne oder mit drastisch reduzierten Kontakten. Und gerade solche Steine sind für die Kleinen eine schöne Möglichkeit zu klettern, zu balancieren und zu ...
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Was macht denn eigentlich das Hundekotmobil?

2009 ist es angeschafft worden, das Koblenzer Hundekotmobil. Doch was ist daraus geworden?

Mit dem modifizierten Yamaha-Roller wurden die Haufen eingeweicht, aufgesaugt und die Stelle danach gereinigt. Doch nun ist das Gerät nicht mehr funktionstüchtig, und da es häufiger defekt war, wird es auch nicht ersetzt, so Stadt-Pressesprecher Thomas Knaak. Dazu kam: Die Haufen konnten nur von glatten Böden wie Bürgersteigen entfernt werden, nicht von einer Rasenfläche.

Das bedeutet: Hundehaufen werden von der Stadt im Grunde gar nicht mehr entfernt. Müssen sie auch nicht, weil ja der Hundebesitzer dafür zuständig ist. Aber wie gut das funktioniert, nämlich nicht gut, sieht man an leider vielen Stellen.dos

RZ-Kommentar: Hunde würden Kot wegmachen

Doris Schneider zu dreckigen Anlagen

Hunde sind tolle Tiere. Sie sind Kumpels, manchmal die besten Freunde für ihre Menschen, sorgen dafür, dass die spazieren gehen und Kontakt zu anderen haben, geben Kuscheleinheiten. Und wenn sie könnten, würden die meisten ihre Hinterlassenschaften sicherlich selbst wegräumen. Denn Hunde sind reinlich.

Im Gegensatz leider zu manchen ihrer Halter. Natürlich gilt das nicht für alle Hundebesitzer, aber es ist unübersehbar: Überall, auf Parkplätzen, Gehwegen, in Grünstreifen, Anlagen und in Baumbeeten findet man Hundehaufen. Die gehören da einfach nicht hin, auch nicht, wenn manche Zeitgenossen noch immer meinen, sie hätten mit der Hundesteuer, die sie zahlen, die Stadtreinigung bezahlt. Da kämen sie mit 108 Euro im Jahr wirklich zu billig davon.

Eine Lösung zu finden, ist aber gar nicht so einfach. Ständig zu kontrollieren ist angesichts der viel zu großen Flächen und anderen Aufgaben des Ordnungsamtes nicht möglich. Außerdem müsste der Übeltäter in flagranti erwischt werden. Punktuelle Kontrollen könnten aber doch zeigen: Es ist nicht in Ordnung, Hundehaufen liegen zu lassen. Vielleicht würde auch eine groß angelegte städtische Reinigungsaktion etwas bringen. Denn bekanntlich kommt an Stellen, wo Dreck ist, schnell weiterer dazu. Warum sollte ich den Kot meines Hundes wegmachen, wenn direkt daneben andere Haufen liegen? Zumindest würden Reinigungen eins bringen: Kinder könnten mal unbelastet auf den Wiesen und Grünstreifen spielen. Und vielleicht hält das sogar länger als einen Tag.

E-Mail: doris.schneider@rhein-zeitung.net

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