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Koblenz

Teil 23 der Spurensuche in Alt-Koblenz: Manfred Gniffke über den Entenpfuhl

Von Manfred Gniffke
Ein Blick in den Entenpfuhl um 1910.
Ein Blick in den Entenpfuhl um 1910. Foto: Stadtarchiv Koblenz

Unsere Spurensuche in der Koblenzer Altstadt geht weiter. Im 23. Teil unserer Serie widmet sich Manfred Gniffke dem Entenpfuhl und der Kornpfortstraße.

Lesezeit: 5 Minuten
Für mich zählt der Entenpfuhl zu den schönsten Einkaufsstraßen der Altstadt zusammen mit der Jesuitengasse. Die kleinen Geschäfte dieser Gasse haben und hatten früher schon Atmosphäre. Bei der Buchhandlung Fürst kauften wir unsere Schulbücher. Nebenan bei der Firma Glück gab es teure Lederhandschule und andere feine Ausstattungsstücke. Auch die Firma ...
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Ursprünglich Abschnitte des spätantik-frühmittelalterlichen Kastellgrabens

Der große Straßenzug Altengraben–Entenpfuhl– Kornpfortstraße hat seine Ursprünge im spätantik-frühmittelalterlichen Kastellgraben, der wiederum seine Ursprünge in einem Seitenarm der Mosel hatte. Weite Teile dieses Bereichs dürften schon im Mittelalter bebaut gewesen sein.

Schriftliche Quellen, die Rückschlüsse auf die damalige Topografie zulassen, setzen im 16, und 17. Jahrhundert ein. Demnach wurden die Gebäude auf der rechten Straßenseite durch eine Mauer vom Eigentum der Jesuiten getrennt. Die linke Seite der Straße beherrschten die Stallungen der „kurfürstlichen Leibgarde zu Pferde“. Den Entenpfuhl und die höher gelegenen Abschnitte der Altstadt (Oberstadt) verbinden das sogenannte Schulgässchen (heute postalisch ein Teil des Entenpfuhls) und die Braugasse.

Der Entenpfuhl erhielt seinen Namen, weil weite Teile des Grabens bis in die frühe Neuzeit offenstanden und auf den Grundwasserlachen die Enten schwammen. Die heutige topografische Situation wurde erst in den Jahren nach 1766 geschaffen, als die Gardestallungen nach Ehrenbreitstein verlegt worden waren. 1944 wurde bis auf wenige Ausnahmen die gesamte barocke Bebauung der Straße zerstört.

Die Ursprünge der Kornpfortstraße als Teil des Stadtgrabens waren laut Angaben in den schriftlichen Quellen noch im späten 14. Jahrhundert zu erkennen. Damals führte dort eine steinerne Brücke zum Florinskirchhof führte. Die Straße hat übrigens ihren Namen von der 1287 errichteten Kornpforte. Diese war Teil der mittelalterlichen Stadtmauer und verband die Kernbereiche mit dem Moselufer und Moselhafen. Im 17. Jahrhundert zur Bastion ausgebaut, bestand die Kornpforte in Teilen noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Damals erfolgte der Straßendurchbruch, bei dem auch die sogenannte Leyenburg beseitigt wurde. Sie war dem Gasthaus „Deutscher Kaiser“ am Eingang der Kastorstraße vorgelagert. 1944 wurde ein großer Teil der Gebäude auf beiden Seiten der Kornpfortstraße zerstört. Danach weitgehender Wiederaufbau auf den ursprünglichen Grundstücken und Kellern. Von der historischen Situation im Abschnitt in unmittelbarer Nähe des Moselufers zeugen nur noch die Gebäude Kornpfortstraße 27 und Kastorstraße 3 (Gasthaus „Deutscher Kaiser“).

Reinhard Kallenbach

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