Wie die Luca-App funktioniert, dazu konnte ich mir bereits in der Woche nach Ostern ein Bild bei einem Einkaufsbummel in der Hansestadt Rostock machen. Dort wurde das wenige Megabyte große Zusatzprogramm für das eigene Smartphone nämlich bereits flächendeckend eingesetzt. Das heißt: All jene, die ein Warengeschäft betreten wollten, waren zuerst angehalten, sich mithilfe der App einzuchecken. Wer schon einmal einen Barcode gescannt hat, um Zusatzinformationen abzurufen, dem dürfte das Prozedere vertraut erscheinen: Es ist, als würde man in der geöffneten App ein Foto mit seinem Smartphone schießen. In diesem Fall von einem Aufsteller, der einen QR-Code besitzt. Das Handy erkennt nun, in welchem Geschäft ich mich befinde, und beginnt die Verweildauer sekundengenau zu zählen. Um sich für die Nutzung der App zu registrieren, ist das Hinterlegen der eigenen Handynummer zwingend, die Preisgabe der E-Mail-Adresse ist optional. Der Aufwand vorab: keine zwei Minuten.
Beim Verlassen des Geschäfts wird selbstständig mit einem Wisch über das Smartphone-Display wieder ausgecheckt. Damit man das nicht vergisst, fragt die App nach einiger Zeit, ob man wirklich noch am Shoppen ist. Unter dem Menüpunkt Historie werden alle aufgesuchten Orte und die dortige Verweildauer abgespeichert. Sollte eine Ansteckungsgefahr existiert haben, kann das Gesundheitsamt zu einem späteren Zeitpunkt eine Information versenden. Das funktioniert auch andersherum: Sollte ich von einer eigenen Infektion erfahren, kann ich als Nutzer meine Historie per Klick an das zuständige Amt übermitteln, um so eine Kontaktverfolgung zu ermöglichen. Nach einiger Zeit löscht sich der Historienverlauf auf der App selbstständig und ist dann von niemandem mehr nachvollziehbar.