1 Das Wichtigste ist, dem Stalker klipp und klar zu sagen, dass man
keinerlei Kontakt will. Wenn der Stalker sich nicht daran hält, soll man alles dokumentieren, was dieser tut, aber ihm niemals antworten oder von selbst aus schreiben. Denn sobald man reagiert, hat der Stalker einen Fuß in der Tür. Sinnvoll sind eine neue Telefonnummer und E-Mail-Adresse, damit die Kommunikation unterbunden wird.
2 Wichtig ist Transparenz. „Man sollte sich nicht allein isolieren, sondern auch die Kollegen und Freunde informieren und sie bitten, niemandem Informationen und Kontaktdaten am Telefon rauszugeben.“ Manchmal hilft es im Anfangsstadium schon, sich bei der Polizei oder dem Weißen Ring zu melden und beraten zu lassen. „Wir können dann etwa einen Brief schreiben oder die Polizei fährt bei dem Stalker vorbei und macht eine Ansage, dass man informiert sei.“ Manchmal, meint Blatt, reicht das schon, dem Täter damit „einen vor den Bug zu schießen“.
3 Die Dokumentation aller Zudringlichkeiten ist geboten. Um dies zu erleichtern und alles auf einen Blick zu haben, bietet der Weiße Ring eine kostenlose Handy-App, die auch im Notfall schnell zu bedienen ist. Dort gibt es ein Tagebuch, man kann Screenshots von Nachrichten oder aus der Anrufliste machen, Audio- und Videoaufzeichnungen starten, einen Alarm auslösen und eine Verbindung zur Polizei aufbauen, schildert Blatt. Die Daten werden auf einem deutschen Server gespeichert.
4 Konsequenz ist das A und O beim Stalking. „Nie auf die Belästigung des Täters reagieren“, sagt Blatt. Es könne einige Zeit dauern, aber irgendwann lasse der Täter ab. „Je stärker das Opfer wird, desto schwächer wird der Täter“, schildert Blatt eine Überzeugung aus der Psychologie. kst
Die kostenlose „No Stalk“-App des Weißen Rings gibt es in den bekannten App-Stores.