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Koblenz

Stadt Koblenz denkt über Klassenteilungen nach: ADD sagt Nein – Noch!

Von Doris Schneider
Maske, Abstand, Lüften: Mit diesen Mitteln versuchen die Schulen, dem Virus zu entkommen. Die Stadt hat nun erstmals darüber gesprochen, höhere Klassen zu teilen.
Maske, Abstand, Lüften: Mit diesen Mitteln versuchen die Schulen, dem Virus zu entkommen. Die Stadt hat nun erstmals darüber gesprochen, höhere Klassen zu teilen. Foto: dpa

Es vergeht kein Tag, an dem nicht neue Quarantäne für mindestens eine Schule in Koblenz gemeldet wird. Im Max-von-Laue-Gymnasium ist gerade nach der elften Jahrgangsstufe nun sogar die komplette Oberstufe für zwei Wochen vom Unterricht ausgeschlossen worden. Die Stadt hat jetzt bei der Schulaufsichtsbehörde ADD angefragt, ob ganz grundsätzlich zukünftig auch ein Wechsel zwischen Präsenz- und Online-Unterricht möglich wäre. Denn allein darf die Kommune, die Träger von gut 40 Schulen ist, das nicht entscheiden.

Lesezeit: 3 Minuten
Vor allem für ältere Schüler, die von den Eltern nicht mehr zu Hause betreut werden müssen, wäre es durchaus denkbar, sie im Wechsel zwei Wochen in der Schule und zwei Wochen online zu unterrichten, sagt Bürgermeisterin Ulrike Mohrs auf Anfrage der Rhein-Zeitung. Die Stadt hat deshalb jetzt bei der Schulaufsicht ...
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Kitas kehren vorübergehend zu festen Gruppen zurück

Viele Kitas arbeiten nach einem offenen Konzept, das heißt, die Kinder sind nicht den ganzen Tag in festen Gruppen zusammen, sondern können sich je nach Neigung frei in verschiedenen Räumen aufhalten:

Zum Bauen gehen sie in den Bauraum, zum Toben in die Turnhalle, zum Malen in den Malraum und so weiter. Das hat in Corona-Zeiten aber den entscheidenden Nachteil, dass man bei einem infizierten Kind fast automatisch die ganze Einrichtung in Quarantäne schicken muss, während es bei einer strengen Gruppenteilung ausreicht, die einzelne Gruppe zu Hause zu lassen. Die Kitas in städtischer Regie, beispielsweise das Zauberland in Rübenach, ändern zurzeit ihre Aufteilungen und gehen zurück zu einem Gruppenkonzept, erklärt Bürgermeisterin Ulrike Mohrs. Die anderen Träger von Kitas hat die Stadt gebeten, ebenso zu verfahren, damit möglichst viele Kinder möglichst lange auch in der Pandemie im Kita-Alltag bleiben können.

RZ-Kommentar: Besser teilen als schließen

Doris Schneider zur Frage, ob Onlineunterricht eine Option ist

Die Erinnerungen vom Frühsommer sind noch frisch: Für Familien waren die Zeiten der teilweisen Schulschließung enorm strapaziös: Mütter und Väter rieben sich zwischen eigener Telefonkonferenz und „Dompteur“ ihrer Schulkinder auf, manche Schüler haben auf lange Zeit den Anschluss an ihre Klassen verloren, weil ihnen zu Hause niemand helfen konnte.

Und trotzdem ist die Frage der Stadt an die ADD mehr als nachvollziehbar, ob sie sich auf einen Wechsel zwischen Unterricht in der Schule und zu Hause vor dem Rechner vorbereiten darf. Denn diesen Wechsel gibt es ja ohnehin schon! Mit Stand heute ist an mehr als einem Dutzend Schulen allein in Koblenz mindestens eine Klasse oder Gruppe für 14 Tage nach Hause geschickt worden. Sie werden – so gut es geht – online betreut.

Wir alle haben keine Glaskugel, selbst die Kanzlerin nicht, sonst hätte sie nicht für Weihnachten 20.000 Neuinfektionen am Tag prognostiziert. Die Realität hat sie bereits Anfang November eingeholt. Es gehört aber vermutlich keine blühende Fantasie dazu, um zu sagen, dass die Situation an Schulen in den nächsten Monaten nicht einfacher wird – völlig unabhängig davon, ob die Kinder sich in der Schule selbst anstecken oder in gut gelüfteten Klassenräume halbwegs sicher sind.

Fakt bleibt, dass viele Schüler zu Hause sitzen. Und damit sie dort besser lernen können, ist es ohnehin zwingend nötig, den Onlineunterricht viel systematischer auszubauen und nicht auf Aufgaben verteilen und einsammeln zu beschränken.

E-Mail: doris.schneider@rhein-zeitung.net

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