Koblenz

Sprengstoffalarm versetzte Koblenzer Hauptbahnhof in Aufruhr – Massive Verspätungen

Von Mira Zwick, Finn Holitzka, Peter Karges
Beamte ermitteln im Koblenzer Hauptbahnhof. Es soll sich bei dem verdächtigen Gegenstand um Pyrotechnik handeln.
Beamte ermitteln im Koblenzer Hauptbahnhof. Es soll sich bei dem verdächtigen Gegenstand um Pyrotechnik handeln. Foto: Peter Karges

Am Koblenzer Hauptbahnhof ist am Donnerstagabend ein verdächtig erscheinender Gegenstand gefunden worden: Der Bahnhof war einige Stunden gesperrt, etliche Reisende strandeten – die Polizei sah sich zu einer kontrollierten Sprengung genötigt. Was passiert ist:

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Kein Passagier am Donnerstagabend im Koblenzer Hauptbahnhof, kein Zug, der den Bahnhof passiert: Am Donnerstagabend gegen 20 Uhr hat eine Streife der Bundespolizei einen verdächtigen Gegenstand im Personentunnel des Koblenzer Hauptbahnhofs entdeckt.

Der Bahnhof wurde umgehend evakuiert und komplett für den Zugverkehr gesperrt, wie Stefan Döhn, Pressesprecher der Bundespolizei Trier, auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt. „Auf dem Bahnhof läuft seit 20 Uhr gar nichts mehr.“ Zunächst vermutete die Polizei in dem Paket zusammengebundene Pyrotechnik. Gegen 22.30 Uhr erfolgt eine kontrollierte Sprengung des Gegenstandes. Dabei soll es sich um einen letztlich harmlosen Elektroverteilerkasten gehandelt haben. Dann kam die Entwarnung um 22.51 Uhr: Keine Gefahr. Der Zugverkehr ist seit 23.04 Uhr wieder freigegeben.

Päckchen mit Drähten gefunden

Dass der gefundene Gegenstand im Tunnel zunächst verdächtig erschien, leuchtet ein: Es handelte sich um ein kleines Päckchen. Es hatte die Aufmerksamkeit der Bundespolizeibeamten auf sich gezogen, weil Drähte aus dem Päckchen herausgeschaut haben, erläutert Polizeisprecher Döhn. Ein Sprengstoffspürhund habe sich nicht an das Päckchen herangetraut. Aus diesem Grund sei ein Entschärfer hinzugezogen worden, der gegen 21.30 Uhr am Bahnhof eingetroffen sei. Die Ermittlungen dauern an.

Vor dem Bahnhof warteten zeitweise rund 50 Reisende, die wohl gestrandet waren, sprich deren Züge nicht weiterfuhren. Ein Reisender aus Saarbrücken, der nach Köln wollte, beschwerte sich, sein Regionalzug sei in Moselweiß angehalten worden und dann wieder zurückgefahren in Richtung Saarbrücken. Es habe in Moselweiß keinerlei Informationen gegeben und er und sein Bekannter seien dann zu Fuß zum Hauptbahnhof gegangen.

Nichts geht mehr: Züge am Koblenzer Hauptbahnhof müssen warten. Die Verspätungen summieren sich teils auf mehr als zwei Stunden,
Nichts geht mehr: Züge am Koblenzer Hauptbahnhof müssen warten. Die Verspätungen summieren sich teils auf mehr als zwei Stunden,
Foto: Peter Karges

Erhebliche Verspätungen angekündigt

Laut Reiseauskunft der Deutschen Bahn waren die Verspätungen bei Verbindungen über den Koblenzer Hauptbahnhof teils erheblich: Der ICE1549 nach Köln etwa hatte eine angekündigte Verspätung von 150 Minuten (Stand: 22:20 Uhr).

Auf Twitter schreibt die DB Regio AG: „#RB27, #RE8 Polizeieinsatz im Bereich #Koblenz Hbf. Streckenabschnitt gesperrt. Züge warten an geeigneten Bahnhöfen. Verspätungen/Teilausfälle und kurzfristige Änderungen im Zuglauf möglich.“