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Koblenz

Sozialarbeit am Bahnhof: Wer will, bekommt Hilfe

Von Doris Schneider
Heiner Kuhlmann (links) und Julian Rönner arbeiten als Streetworker am Hauptbahnhof. Mittlerweile kennen die meisten, die sich hier aufhalten, die beiden Caritas-Mitarbeiter und haben Vertrauen gefasst.  Foto: Doris Schneider
Heiner Kuhlmann (links) und Julian Rönner arbeiten als Streetworker am Hauptbahnhof. Mittlerweile kennen die meisten, die sich hier aufhalten, die beiden Caritas-Mitarbeiter und haben Vertrauen gefasst. Foto: Doris Schneider

Morgens um 9 Uhr sitzen ein paar junge Leute zusammen am Busbahnhof, trinken Bier, rauchen. Heiner Kuhlmann, Mitarbeiter der Caritas-Wohnungslosenhilfe, schlendert heran: „Hallo, ich bin der Heiner, ich arbeite bei der Caritas in der Neustadt 20.“ Wenn einer Hilfe benötigt, könne er ihn gern ansprechen, sagt Kuhlmann dann, grüßt und geht weiter. Allzu oft muss er sich gar nicht mehr vorstellen. Denn Heiner Kuhlmann und sein Kollege Julian Rönner sind seit 1. Juli als Streetworker am Bahnhof unterwegs – und viele von denen, die regelmäßig dort sind, kennen sie mittlerweile.

Lesezeit: 3 Minuten
Viele Menschen halten sich tagsüber rund um den Bahnhof auf: Menschen ohne Wohnung oder in prekären Wohnsituationen, Menschen mit Suchtproblemen, einsame Menschen. Wie viele es genau sind, hat die beiden Caritas-Mitarbeiter selbst überrascht. Kuhlmann sagt: „Wir haben mit etwa 60 Menschen regelmäßig Kontakt.“ Manche erkennt man direkt: Sie sitzen in ...
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Sozialarbeit ist ein Aspekt unter vielen

In den Diskussionen der vergangenen Jahre über die Situation am Bahnhof wurde klar: Sozialarbeit ist ein wichtiger Aspekt, um die Situation von Menschen zu verbessern, die sich am Bahnhof aufhalten. Aber es gibt auch noch weitere: So wurden im Frühsommer die lang geforderten Toilettencontainer aufgestellt, deren Nutzung kostenlos ist und die gut angenommen werden, so die Stadt auf Nachfrage.

Und auch die Ordnungskräfte sind regelmäßig am Bahnhof. Das Ordnungsamt ist seit September 2018 intensiv zwei- bis dreimal täglich auf Streife am Bahnhof, so Stadt-Pressesprecher Thomas Knaak: „Die Situation wird von den Kollegen insgesamt als entspannt angesehen.“ Auch die Polizei zeigt hier Präsenz, berichtet Lars Brummer von der Pressestelle: „Im Bereich des Bahnhofsvorplatzes werden regelmäßig sowohl präventive als auch repressive Maßnahmen durchgeführt.“ Dabei handele es sich um Maßnahmen aus konkreten Anlässen und auch um anlassunabhängige Maßnahmen. Zu den Zahlen kann die Polizei aber nichts sagen, da beispielsweise zu Personenkontrollen keine Statistiken oder Aufzeichnungen vorgenommen werden.

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