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Spay/Dörth

Schottel wird 100: Aus einer alten Scheune auf den Weltmarkt

Von Stefanie Braun
Seit 100 Jahren gibt es das Unternehmen Schottel: Gegründet in einer alten Scheune, hat es sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem global agierenden Unternehmen mit Standorten in mehreren Ländern weltweit ausgewachsen.
Seit 100 Jahren gibt es das Unternehmen Schottel: Gegründet in einer alten Scheune, hat es sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem global agierenden Unternehmen mit Standorten in mehreren Ländern weltweit ausgewachsen. Foto: Schottel GmbH

Von einer alten Scheune auf den Weltmarkt: Das Unternehmen Schottel wird am Sonntag, 21. November, 100 Jahre alt. Mit Geschäftsführer Stefan Kaul sprechen wir über Themen, die die jüngste Zeit tief bewegt haben, darunter Corona, aber auch den Fachkräftemangel und weltweite Materialengpässe.

Lesezeit: 3 Minuten
100 Jahre sind eine beachtliche Zeit: Sehen Sie dies eher als eine Art „Polster“, auf dem man weitermachen kann oder als einen Anspruch, weitere 100 Jahre anzustreben? Stefan Kaul, Geschäftsführer Schottel GmbH: Der maritime Markt ist immer in Bewegung und Schottel hat in unserer Branche den Ruf als Triebfeder für technische ...
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Chronik des Unternehmens

1921: Nachdem Josef Becker im November die „J. Becker Maschinenbau-Werkstätte“ gegründet hat, baut und repariert er Maschinen für die ansässigen Bauern. 1925 folgt der Schritt vom Land aufs Wasser: Mit der Schaluppe entwickelt er ein Beiboot, das durch große, fest eingebaute Luftkästen unsinkbar ist und sich sowohl leicht rudern als auch wenden lässt, schreibt das Unternehmen zu seinem Jubiläum. Nur wenige Jahre später entwirft und baut Josef Becker unterschiedliche Motorboote, damals noch eine Seltenheit auf dem Rhein. Um dem wachsenden Platzbedarf Rechnung zu tragen, erfolgt 1934 der Bau einer Werft auf einem nahe gelegenen Grundstück am Rheinkilometer 578,4 – dem Stromabschnitt Schottel. Ende der 1940er-Jahre sitzt Josef Becker an der Erprobung eines Antriebs, der die Schifffahrt revolutionieren wird: des Schottel-Ruderpropellers. Als Ausgangspunkt seiner Überlegungen greift er auf den bekannten Außenbordantrieb zurück. Er findet die Lösung in einem Antrieb ohne separates Ruderblatt mit einem um 360 Grad um die eigene Achse steuerbaren Propeller. Damit werden erstmals Steuerung und Antrieb vereint, und Schiffen wird die Kraft der Antriebsmaschinen zum Manövrieren zur Verfügung gestellt. Aufträge treffen in rascher Folge aus dem In­ und Ausland ein. 1967 stattet Schottel mit der Janus den ersten Hafenschlepper mit Ruderpropellern aus. Parallel schreitet die Internationalisierung des Unternehmens voran. 1958 wird mit Schottel Niederlande die erste Niederlassung im Ausland gegründet, weltweit folgen über ein Dutzend weitere.

Analog vergrößert sich die Belegschaft: Angefangen mit einem ersten Lehrling im Juli 1922 beschäftigt die internationale Gruppe derzeit rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Neben dem globalen Schleppermarkt stattet das Unternehmen zahlreiche Fähren aus. Ende der 1990er-Jahre ermöglichen Neuentwicklungen für den Fährenmarkt den Sprung vom Hafenbecken auf die hohe See. In dem bis zum Jahr 2015 andauernden Offshore­Boom sichert sich das Unternehmen einen Marktanteil von 20 Prozent im Bereich der Offshore-Versorger.

1998 übernimmt Schottel die Wismarer Propeller­ und Maschinenbau GmbH (WPM) und erweitert damit das Produktportfolio um Verstellpropeller bis 30 MW.

Als der Gründungsort Spay keine Ausdehnungsflächen mehr bietet, wird im Jahr 2015 im nahe gelegenen Dörth ein neuer Produktionsstandort eröffnet. Dort kann die hohe Fertigungstiefe sowohl erweitert als auch die Produktionskapazität um circa 30 Prozent gesteigert werden. Heute finden sich Schottel­ Produkte in nahezu allen Schiffstypen. fan

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