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Region

Sanitätssoldaten der Bundeswehr im Einsatz: Pfleger aus der Region helfen in Portugal

Von Stefanie Braun
Pfleger aus der Region im Einsatz in Portugal Foto: Andreas Voßen/Bundeswehr

30 Stunden. So lang dauerte der erste Arbeitstag im Portugaleinsatz für Pflegekräfte und Ärzte aus Deutschland. Seit Dienstag, 23. Februar, befindet sich ein zweites Kontingent an Sanitätssoldaten der Bundeswehr in dem coronageplagten Land. Darunter auch Menschen aus der Region: Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin Christian Becker aus Dieblich, Intensivpflegekraft Kathrin Bernhardt aus Mayen und Presseoffizier Andreas Voßen aus Urbar, gebürtig aus Fachbach in der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau. In drei Schichten arbeitet das Team in einer eigens eingerichteten Intensivstation in einem portugiesischen Krankenhaus: Eine Tagschicht, eine Nachtschicht, ansonsten Bereitschaftsdienst im Hotelzimmer. Freizeit? Fehlanzeige. Gegenüber der RZ berichten sie von langen Arbeitstagen, aber auch viel Dankbarkeit, die ihnen entgegengetragen wird.

Lesezeit: 7 Minuten
Mit der Nachtschicht ging es direkt los, berichtet Christian Becker, nach dem Flug aus Deutschland folgt kurzes Frischmachen im Hotel, Sachen ablegen, sofort ins Krankenhaus. An einem Dienstag kommt das Team an, drei Tage hat das Bundeswehr-Kontingent Zeit, um sich von den Vorgängern die Abläufe in dem portugiesischen Krankenhaus erklären ...
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So gestaltete sich der Ablauf des Einsatzes in Portugal

Ein Hilfsersuchen der portugiesischen Gesundheitsministerin ging am 26. Januar bei der deutschen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ein. In den beiden darauffolgenden Tagen wurden Erkundungsteams nach Lissabon entsandt. Am 30. Januar wurde das medizinische Fachpersonal alarmiert. Dessen Flug ging am 3. Februar vom niedersächsischen Wunstorf in die portugiesische Hauptstadt. Am 8. Februar wurde der erste Patient aufgenommen. Zwischen dem 23. und 25. Februar übernahm das zweite Kontingent vom ersten Kontingent. Jedes Kontingent besteht aus 26 Sanitätssoldaten, darunter Ärzte, Pflegefachpersonal, Führungs- und Unterstützungskräfte. Ursprünglich war ein Ende des Einsatzes für Anfang April geplant.

Nachdem das Hilfsgesuch ankam, wurde direkt reagiert, sagt Voßen, das Erkundungsteam habe „alles stehen und liegen gelassen“, um nach Lissabon zu fliegen und zu schauen, „wie man in Absprache mit den Behörden vor Ort unterstützen kann“. Die Frage war, welche Strukturen vorherrschen und wo man schnell einen Beitrag leisten kann, denn der „Inzidenzwert in Portugal war astronomisch hoch“, und Land und Gesundheitssystem am Limit. Derweil gab es eine Standleitung nach Deutschland, im ostfriesischen Leer liefen alle Vorbereitungen für den kommenden Einsatz. Das reichte von Personal akquirieren bis Kisten mit medizinischen Produkten packen. Das Hospital in Lissabon bot eine ungenutzte Intensivstation. „Das Vorgängerkontingent hat hier nahezu bei null angefangen.“ Bis zum Empfang des ersten Patienten stand alles so weit. Allerdings sei ein Einsatz unter solchen Rahmenbedingungen extrem fordernd, und so war von Anfang an vorgesehen, nach drei Wochen einen Personalwechsel vorzunehmen.

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