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Koblenz/Region

Reichpogromnacht jährt sich zum 80. Mal – Wie sicher fühlen sich Juden in der Region?

Von Mira Müller
Avadislav Avadiev steht in der überschaubaren Bibliothek der jüdischen Kultusgemeinde Koblenz. Während des Zweiten Weltkriegs wurde nahezu das gesamte jüdische Leben in der Region ausgelöscht und zerstört. 
Avadislav Avadiev steht in der überschaubaren Bibliothek der jüdischen Kultusgemeinde Koblenz. Während des Zweiten Weltkriegs wurde nahezu das gesamte jüdische Leben in der Region ausgelöscht und zerstört.  Foto: Mira Müller

Zum 80. Mal jährt sich vom 9. auf den 10. November die Reichspogromnacht, in der Tausende jüdische Geschäfte, Wohnungen, Friedhöfe und Synagogen zerstört wurden. Dieses Datum war der Übergang von der Diskriminierung der Juden in der Zeit des Dritten Reichs zur systematischen Verfolgung und Tötung während des Zweiten Weltkriegs – die größte Katastrophe, die das jüdische Volk je getroffen hat, sagt Avadislav Avadiev, Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde Koblenz. Das Thema Antisemitismus hat bis heute nicht an Aktualität verloren. Wir haben mit Avadiev darüber gesprochen.

Lesezeit: 4 Minuten
Wie hat sich die jüdische Gemeinschaft seit der Reichspogromnacht am 9. November 1938 in der Region entwickelt? Vor Hunderten von Jahren gab es hier in nahezu jedem Ort eine jüdische Gemeinde, und es gab viel jüdisches Leben. In Rheinland-Pfalz gibt es mehr als 370 jüdische Friedhöfe. Und überall, wo es einen ...
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Die jüdische Kultusgemeinde

Die jüdische Kultusgemeinde Koblenz ist zuständig für die in der Stadt Koblenz, im Landkreis Mayen-Koblenz sowie die in den Kreisen Ahrweiler, Cochem-Zell, Neuwied, im Rhein-Hunsrück-Kreis, Rhein-Lahn-Kreis sowie im Westerwaldkreis lebenden jüdischen Personen.

Die Gemeinde betreut die in diesem Bereich liegenden etwa 100 jüdischen Friedhöfe. In der Synagoge in Koblenz erinnert noch heute die Parochet, der Vorhang vor dem Toraschrein, an den ehemaligen Name der Stadt und der jüdischen Gemeinde, „Kowelenz“, der noch heute vielen Juden geläufig ist, wie Avadislav Avadiev erzählt.

Gedenkgang erinnert an die Reichspogromnacht

Zu einem Gedenkgang zur Erinnerung an die Reichspogromnacht vor 80 Jahren lädt der Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz für Freitag, 9. November, ein. Die Veranstaltung, die gemeinsam mit der Christlich-Jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit, dem Freundschaftskreis Koblenz-Petah Tikva und dem DGB Region Koblenz organisiert wird, beginnt um 17.30 Uhr an der ehemaligen Synagoge „Bürresheimer Hof“ am Florinsmarkt.

Von dort führt der Weg zum Plan und weiter in die Görgenstraße. Der Gedenkgang endet am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz auf dem Reichensperger Platz. Mitglieder des Jugendtheaters Koblenz lesen an den insgesamt fünf Stationen Zeitzeugenberichte über die Geschehnisse dort und an anderen Stellen der Stadt. Im Anschluss an den Rundgang findet das Gedenken um 19 Uhr seine Fortsetzung bei einem Gedenkgottesdienst in der Citykirche am Jesuitenplatz.
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