Andererseits mussten die Campingplätze an Rhein und Mosel geräumt werden. Und auch der Aufbau der Hochwasserschutzwand in Neuendorf begann am Mittwoch. Die Lage an Rhein, Mosel und in der Eifel im Überblick:
Hochwasserschutzwand: Die Koblenzer Berufsfeuerwehr hat am Mittwoch begonnen, wegen der stark steigenden Pegel an Rhein und Mosel die Hochwasserschutzwand in Neuendorf aufzubauen. Am Mittwoch war zunächst der Bereich der Schutzwand in Neuendorf zwischen Rebengasse und der Kirche St. Peter an der Reihe. Wie die Feuerwehr mitteilte, wurden die Stützen der Hochwasserschutzwand aufgestellt, sodass die Wand am heutigen Donnerstag verschlossen werden kann.
Danach wird der zweite Abschnitt der Schutzwand aufgebaut. er erstreckt sich weiter bis zum Sportplatz Schartwiesenweg in Neuendorf. Die Bevölkerung wird gebeten, die Zufahrtswege und die Bereiche der Hochwasserschutzwand für die Einsatzkräfte freizuhalten und nicht durch parkende Fahrzeuge zu behindern.
Zudem bittet die Feuerwehr die Anwohner, deren Häuser und Liegenschaften bei vergangenen Hochwassern betroffen waren, bereits im Vorfeld nötige Sicherungsmaßnahmen zu treffen. Für die Anwohner hat das Technische Hilfswerk zum Hochwasserschutz ab Mittwoch um 12 Uhr Sandsäcke im Bereich der Firma Zieglowski in Koblenz ausgegeben.
Hochwasserschutztore: Ferner hat die Koblenzer Berufsfeuerwehr am Mittwoch alle vier Hochwasserschutztore in Ehrenbreitstein geschlossen (Coenengasse, Charlottenstraße, Kapuzinerplatz und Diehls Hotel). Die Zugänge von und zum Leinpfad sind seit Mittwochmittag nicht mehr passierbar.
Campingplätze: Auf dem Campingplatz gegenüber vom Deutschen Eck herrscht geschäftiges Treiben. „Keine Zeit“, sagt der Geschäftsführer. In wenigen Stunden muss alles geräumt sein, dann droht das Wasser den Platz zu überschwemmen.
Heikel wäre dies wohl weniger für die Wohnmobile als vor allem die Container, in denen sich sanitäre Anlagen, Bistro, Empfang befinden. „Wir bocken alles hoch, und auch die Zäune und so müssen entfernt werden“, sagt einer der Mitarbeiter der Firma, die mit etlichen großen Kranwagen und Lkw angerückt ist. Neben der Aufständerung werden die erforderlichen Metallbau- und Sanitärarbeiten ausgeführt. Außerdem fallen umfangreiche Elektroarbeiten an, unter anderem für den Abbau der Stromkästen und Pollerleuchten auf dem Gelände, erklärt Isolde Lang von der Stabstelle Liegenschaften bei der Koblenz Touristik.
„Aufgrund der aktuellen Wetterlage müssen wir mit massiven Überschwemmungen rechnen und sind deshalb mit sofortiger Wirkung geschlossen“, werden Gäste auf der Homepage des Campingparks informiert. Wie lange zu bleibt, ist unklar: „Wir hoffen, dass wir schnellstmöglich wieder für Sie öffnen können. Eine Öffnung ist derzeit frühestens ab dem 22.07.21 wieder möglich.“
Immerhin kann man auf dem Campingplatz am Deutschen Eck jetzt so kurzfristig reagieren, auch wenn es hektisch ist. Bis vor wenigen Jahren mussten die Container abgebaut und weggefahren werden – da wäre eine so schnelle Evakuierung nicht möglich gewesen. „Die Aufständerung der Gebäudecontainer wird seit 2016 praktiziert“, bestätigt Isolde Lang. Das war erheblich zeitaufwendiger und hätte in dieser Situation vermutlich nicht nur Hektik, sondern echte Probleme bereitet.
Wasserspielplatz: Das Wasser auf dem Spielplatz am Deutschen Eck ist am Mittwoch Hochwassergefahr vorübergehend abgestellt worden, teilte die Stadt mit. Um die Pumpen zu schützen und das Eindringen von Schmutzwasser in das System zu verhindern, verschlossen Mitarbeiter der Brunnenkolonne des Eigenbetriebs Grünflächen- und Bestattungswesen die Wasseröffnungen mit Stopfen. Wenn die Hochwassergefahr vorüber ist, soll der Wasserspielplatz erneut hergerichtet werden.
Region: Auch die Campingplätze in Burgen, Winningen und Hatzenport sind am Mittwoch geräumt und geschlossen worden. Teilweise mussten die Dauercamper, einige davon aus Kroatien, die Plätze bereits am Dienstag verlassen.
In der Verbandsgemeinde Weißenthurm gab es bis zum frühen Mittwochnachmittag noch keine akuten Problemstellen. Die Feuerwehr sei aufgrund der frühzeitigen Warnung aber gut vorbereitet, unter anderem mit gefüllten Sandsäcken, die den Kameraden für den Einsatzfall vorbehalten sind, und geprüften Spezialpumpen.
Bruno Seibeld, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel sieht am Mittwochnachmittag auch noch keine akute Gefahr. Die Gewässer seien zwar stark angeschwollen, noch aber sei nicht von einer Katastrophenlage zu sprechen. Im Auge müsse man in der VG derweil den Zulauf durch die Mosel von Trier aus halten.
Trotz des Dauerregens weiterhin als „entspannt“ bewertete am Mittwochnachmittag der stellvertretende Wehrleiter der Verbandsgemeinde Vordereifel Udo Mohr die Hochwasserlage für Nette und Nitzbach. „Vereinzelt ist der Nitzbach zwar aus seinem Bett und auf die Wiesen gekommen, aber das hält sich alles im Rahmen. Bislang ist es doch weniger Wasser von oben, als befürchtet wurde.“ Nichtsdestotrotz bleibe man wachsam, 100 Tonnen Sand und 5000 Säcke liegen für den Notfall direkt parat. „Unser zweiter Wehrleiter arbeitet in der Kläranlage in Virneburg, wo das Wasser in Richtung der Nette durch muss, sollte eine Welle auf Mayen zurollen, sind wir die ersten, die es mitbekommen und können die Kollegen mit zwei Stunden Vorlauf informieren.halten. dos, dsf, jl, mb