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Koblenz

Pflegedienst für Muslime: Betreuung mit Blick für die kulturellen Unterschiede

"Es ist wichtig, Werte und Traditionen der Patienten zu kennen", sagt Özmen Nevin (50). Sie kümmert sich beim Koblenzer Pflegedienst "ZA Amublante Pflege" um Yeter Aydin (93). Beide sind Musliminnen. 
"Es ist wichtig, Werte und Traditionen der Patienten zu kennen", sagt Özmen Nevin (50). Sie kümmert sich beim Koblenzer Pflegedienst "ZA Amublante Pflege" um Yeter Aydin (93). Beide sind Musliminnen.  Foto: Sarah Kern

Yeter Aydin ist 93 Jahre alt, sie leidet an Alzheimer, spricht kaum Deutsch. Geboren wurde sie in der Türkei. 1974 ist sie mit ihrer Familie nach Koblenz gekommen. „Wir haben Gastarbeiter gerufen, aber es kamen Menschen“, sagte der Schriftsteller Max Frisch einmal. Diese Menschen sind älter geworden, teilweise sind sie auf Pflege angewiesen, wie Yeter Aydin. In Koblenz gibt es einen Pflegedienst, der darauf spezialisiert ist, Menschen aus muslimischen Ländern zu pflegen. Und die Pfleger selbst sind alle in der muslimischen Tradition aufgewachsen.

Lesezeit: 4 Minuten
Von unserer Reporterin Sarah Kern Das Kopftuch hat Yeter Aydin fest um ihren Kopf geschlungen. Sie steht im Türrahmen, ungeduldig wippt sie auf Zehenspitzen hin und her, auf blauen Wollstrümpfen. Wie ein Kind. Yeter Aydin ist 93. Ihr blauer Rock reicht ihr bis zu den Knöcheln. "Orada mısın! Senin için bekliyordum" ...