Am Vormittag sind es nur eine Handvoll Leute, die vor dem Container am Bahnhof stehen. Ein junger Mann lässt sich nur für sich testen, um mehr Sicherheit zu haben, erzählt er. Einer benötigt den Test für die Hochschule, ein anderer für die Arbeit, erzählen sie im Gespräch mit der Rhein-Zeitung. Die Stimmung ist entspannt.
Das war in den vergangenen Tagen vor allem am Nachmittag nicht immer so: Da standen oft lange, lange Schlangen am Bahnhofvorplatz, viele Menschen waren genervt, weil sie auf den Test warten müssen, den sie häufig benötigen, wenn sie zur Arbeit gehen. Die Kapazitäten sind extrem erhöht worden in den vergangenen Tagen, berichtet Bürgermeisterin Ulrike Mohrs auf Anfrage der RZ: So gibt es einen zweiten Container am Bahnhof, zusätzlich sind die Zeiten dort auf 6 bis 19 Uhr ausgeweitet worden, und ein Koordinator wird zusätzlich dafür sorgen, dass beispielsweise alle Anstehenden die QR-Codes schon vorbereitet haben et cetera, berichtet Dirk Schmidt vom Labor Koblenz.
Dadurch kann in den Containern selbst effizienter gearbeitet werden, wenn es optimal läuft, können hier am Tag 1000 bis 1200 Menschen getestet werden, rechnet Schmidt vor. Er selbst hat mit den Wartenden dort gesprochen, die meisten haben nicht länger als 20 Minuten angestanden.
Erhöhte Kapazitäten
Erhöht wurden die Kapazitäten auch bei der Teststation im Forum Confluentes, die nun von 7 bis 21 Uhr geöffnet ist, berichtet Bürgermeisterin Ulrike Mohrs. Der Container am Münzplatz, 16 bis 22 Uhr geöffnet, werde gut angenommen, auch etliche Apotheken haben die Kapazitäten wieder hochgefahren, auch die Teststation am Görresplatz wird wieder betrieben. Gerade wird geprüft, ob ein weiterer Testbus in Koblenz angeboten werden kann, der Standort ist noch nicht ganz klar. „Die Menschen sind in der Stadt, deshalb ist es sinnvoll, hier möglichst viel anzubieten“, sagt Ulrike Mohrs, „aber wir versuchen auch gerade, eine Lösung für die rechte Rheinseite zu finden.“
Während sich bei den offiziellen Teststationen die Situation wieder entspannt, zeigt sich ein neuer Versorgungsengpass bei den privaten Corona-Tests: Einige Discounter melden schon „ausverkauft“, in anderen Supermärkten haben die Preise wieder angezogen. Das ist vor allem für diejenigen ärgerlich, die sich „nur“ aus Vor- und Rücksicht testen, bevor sie andere Menschen treffen. Wenn die Tests nicht gut zu bekommen oder zu teuer sind, besteht die Gefahr, dass sie darauf verzichten – und damit Ansteckungen erleichtern.
Infos zu Teststellen unter www.koblenz.de/coronavirus/testen-schnelltests-pcr-tests/
Von unserer Redakteurin Doris Schneider