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Koblenz

Ordensfrauen in Koblenz: Die letzten Schwestern von Wallersheim

Von Katrin Steinert
Die Frauen leben nicht nur zusammen, sondern helfen auch einander: wie hier, wo das Kopftuch von Schwester Sixta (sitzend) verrutscht ist, als sie den Mundschutz fürs Foto abgenommen hat. Die beiden Schwestern besitzen bereits den vollen Corona-Impfschutz.
Die Frauen leben nicht nur zusammen, sondern helfen auch einander: wie hier, wo das Kopftuch von Schwester Sixta (sitzend) verrutscht ist, als sie den Mundschutz fürs Foto abgenommen hat. Die beiden Schwestern besitzen bereits den vollen Corona-Impfschutz. Foto: Katrin Steinert

Einst arbeiteten und wirbelten mehrere Dutzend Ordensschwestern vom Heiligen Geist im Altenheim Maria vom Siege in Wallersheim. Bis vor gut zehn Jahren gab es in dem Stadtteil sogar noch eine eigene Filiale der Schwesterngemeinschaft. 2009 wurde diese aufgelöst. Die übrig gebliebenen drei Gottesfrauen zogen zu den anderen ins Mutterhaus in der Moselweißer Straße, wo heute noch 44 Ordensschwestern zusammenleben.

Lesezeit: 5 Minuten
Zwei von ihnen, Schwester Christa (89) und Schwester Sixta (80), sind bis zuletzt, bis Corona kam, nahezu täglich mit dem Bus rüber ins Altenheim nach Wallersheim gefahren, um dort weiterhin für die Senioren, deren Angehörige und Mitarbeiter da zu sein. Dann zwangen die Corona-Schutzregeln die beiden im vergangenen Jahr, sich ...
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Die Gemeinschaft der Schwestern vom Heiligen Geist: Heute auch in Indien und Tansania vertreten

Die Ordensgemeinschaft der Schwestern vom Heiligen Geist wurde 1857 in Koblenz von vier Frauen gegründet. Eine von ihnen, Anna Maria Hoelscher (Schwester Irmina), war erste Oberin der Gemeinschaft. Die vier Frauen lebten anfangs in einer bescheidenen Wohnung in der Mehlgasse 8, die ihnen von einer Familie zur Verfügung gestellt worden war.

Ausschlaggebend für ihren Wunsch, sich zu einer Gemeinschaft zusammenzuschließen, war die Gründung des Ordens der Barmherzigen Brüder durch Peter Friedhofen 1850. Der Pfarrer von Liebfrauen, Philipp de Lorenzi, hatte diese unterstützt. Die vier Frauen wendeten sich an de Lorenzi und baten, sie bei ihrem Vorhaben ebenfalls zu unterstützen. Er ließ sich von der Idee anstecken und erhielt vom Trierer Bischof Arnoldi die Zustimmung, versuchsweise zu sehen, ob aus dem Zusammentreffen der vier Frauen etwas Größeres werden könnte. Die Gemeinschaft wuchs und gründete etliche Filialen in Deutschland. In den 1970er-Jahren ging die Mitgliederzahl allerdings zurück. 1964 kamen erstmals acht indische Mädchen nach Koblenz, die in einen Orden aufgenommen werden wollten, heißt es in der 150-Jahre-Festschrift. In Koblenz erhielten sie eine Ordens- und Berufsausbildung und kehrten 1972 als erste indische Schwestern vom Heiligen Geist in ihre Heimat zurück, um dort Missionsstationen einzurichten. Fortan entstanden bis heute weitere Filialen in Indien (27) und Tansania (5), die von den deutschen Ordensschwestern auch finanziell unterstützt werden. Die Schwestern arbeiten dort in Schulen, Kindergärten, Frauenhäusern, Altenheimen, Krankenhäusern und vielem mehr. In Deutschland gibt es heute nur noch vier Filialen. Der Orden zählt aktuell insgesamt 206 Schwestern, davon 36 in Deutschland, 164 in Indien und sechs in Tansania. Die meisten Mitglieder hatte die Gemeinschaft 1937 mit 656 Professschwestern. kst

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