Nach der Flut: Helfer von DRK-Spendenaktion überwältigt
„Schnell wurde uns klar, dass wir groß denken müssen – wie groß die Aktion aber letztlich wurde, damit haben wir nicht gerechnet. Was als kleine Nachbarschaftshilfe angedacht war, wurde fast schon zu einer nationalen Hilfsaktion“, gibt Pressesprecherin Carina Zils zu. Bereits über Nacht und in den frühen Morgenstunden wurden zahlreiche Sachspenden am Raiffeisenplatz in Kärlich – außerhalb des vorgegebenen Zeitfensters – abgestellt. „Wir freuten uns sehr über die große Spendenbereitschaft, standen jedoch vor dem großen Problem, dass niemand da war, der die Spenden annehmen und sortieren konnte. Unsere Helfer waren in der Nacht zuvor noch in Ahrweiler im Einsatz, und wir wollten ihnen eigentlich einige Stunden Schlaf gönnen.“
Lager platze aus allen Nähten
Noch vor dem geplanten Beginn der Aktion musste ein erster Aufnahmestopp verkündet werden, denn das Raiffeisenlager platze aus allen Nähten. Kurzerhand erhielten die Mülheim-Kärlicher Rotkreuzler Unterstützung aus den Nachbargemeinden Bassenheim und Kettig. Dort wurde auf dem Betriebsgelände der Firma Nette Reisen sowie in der Schützenhalle und der Sporthalle der Anne-Frank-Schule weitere Lagerfläche zur Verfügung gestellt. Mehr als 150 Menschen meldeten sich am Tag der Aktion freiwillig und halfen beim Sichten und Sortieren der Spenden. Zahlreiche Unternehmen, Vereine, Familien, Gruppen und Einzelpersonen stellten kostenfrei Lkw, Transporter, Kartons, Paletten, Helferverpflegung und vieles mehr zur Verfügung.'
Zurzeit keine Sachspenden mehr benötigt
„Wir waren nicht nur von der Flut an Sachspenden überwältigt, sondern auch von der großen Hilfsbereitschaft und dem Zusammenhalt der Menschen in der Region.“ Mehr als 800 Kubikmeter Kleidung, Spielzeug, Hygieneartikel und Lebensmittel kamen bis zum Ende des Tages zusammen, und während im Raiffeisenlager in Kärlich langsam Ordnung einkehrte, wurde in der Kettiger Sporthalle noch tagelang sortiert, gefaltet und auf Paletten zusammengefasst. Abschließend waren mehr als 300 freiwillige Helfer an der Spendenaktion beteiligt. Auch die Eigendynamik war erstaunlich: Über die Kettig-App wurden bei Bedarf weitere Helfer angefordert, die Arbeitseinteilung in der Halle wurde selbst organisiert, und wer nicht anpacken konnte, brachte Kuchen und Kaffee vorbei.
Noch immer erreichen die Helfer des DRK-Ortsvereins Mülheim-Kärlich viele Hilfsangebote. Zurzeit werden aber keine weiteren Sachspenden mehr benötigt. Die Betroffenen sind in den vorübergehenden Unterkünften mit dem Nötigsten versorgt. Möbel und Winterkleidung werden vermutlich erst in einigen Wochen oder Monaten gebraucht werden – weitere Hilfsangebote werden von der Kreisverwaltung Ahrweiler registriert und organisiert.