Plus
Koblenz

Mit Blind Date zum Job? Menschen mit Handicap sollen gleiche Chancen bekommen

Von Stephanie Mersmann
Ein Unternehmensvertreter und ein Bewerber mit einer Behinderung führen ein Gespräch – getrennt von einer Sichtschutzwand. Mit dieser Aktion will die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen erreichen, dass nicht das Handicap im Fokus steht, sondern das, was ein Bewerber kann.  Foto: Sascha Ditscher
Ein Unternehmensvertreter und ein Bewerber mit einer Behinderung führen ein Gespräch – getrennt von einer Sichtschutzwand. Mit dieser Aktion will die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen erreichen, dass nicht das Handicap im Fokus steht, sondern das, was ein Bewerber kann. Foto: Sascha Ditscher

Nicht alle, die sich in Deutschland um einen Job bewerben, haben gleich gute Karten. Ein Mohammed hat es schwerer als ein Andreas, eine junge Mutter schwerer als ein junger Vater, ein behinderter Bewerber schwerer als einer ohne Handicap, ein älterer schwerer als ein junger Mensch. Dass manche wegen Faktoren, die rein gar nichts mit ihrer Qualifikation zu tun haben, eine Stelle nicht so leicht bekommen wie andere, ist Diskriminierung und verboten – aber leider trotzdem Realität. Doch was kann die Lösung sein?

Lesezeit: 2 Minuten
Das ist eine Frage, vor der auch die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen steht. Zur Woche der Menschen mit Behinderungen hat sie am Montag zum ersten Mal ein „Blind Date“ veranstaltet. Gut 50 Bewerber mit einer Behinderung trafen auf Vertreter von sieben Unternehmen – durch eine Sichtschutzwand getrennt. So sprachen sie ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Bei Koblenzer Arbeitgebern sind anonymisierte Bewerbungen die absolute Ausnehme

Auch bei Koblenzer Arbeitgebern sind anonymisierte Bewerbungen noch kein wirkliches Thema, teilen mehrere große Unternehmen auf Anfrage der RZ mit.

Entsprechende Verfahren gibt es bei ihnen nicht, erklären die EVM-Gruppe, die Debeka und die Compugroup Medical unisono. Gleichwohl betonen EVM und Debeka explizit, dass sie Bewerbungen in allen Formen annehmen. „Jeder Bewerber kann für sich zurzeit entscheiden, welche Bewerbungsunterlagen er in welcher Detailtiefe bei uns einreicht. Bewerber, die sich anonymisiert bewerben, behandeln wir genau so, wie Bewerber mit genauen Angaben zur Person“, teilt etwa die EVM-Gruppe mit. In Anspruch genommen werde dies allerdings nicht. Alle Arbeitgeber betonen, dass Chancengleichheit ihr Anspruch ist und man ohnehin ausschließlich auf die Qualifikationen der Bewerber schaut.

Bei der Stadtverwaltung Koblenz hingegen kommen schon jetzt hin und wieder Bewerbungen ohne Foto und Altersangabe an. „Dies stellt für uns kein Problem dar und wird den sich Bewerbenden nicht zum Nachteil gereichen“, heißt es dazu aus der Pressestelle.

Insgesamt arbeiten bei Stadt, Compugroup Medical, Debeka und EVM fast 9000 Menschen, in diesem Jahr schreiben sie zusammengenommen mehr als 700 Stellen aus.

Meistgelesene Artikel