Das Sternburg-Areal hat eine bewegte Geschichte. Die bereits im 13. Jahrhundert erwähnte Sternburg war ursprünglich eine kurtrierische Befestigung in strategisch wichtiger Lage, berichtet der Löfer Ortshistoriker Lukas Brachtendorf.
Das Burghaus stand dem Ort Brodenbach unmittelbar gegenüber. Damit hatte man freie Sicht auf die Ausgänge der Brodenbacher und Ehrenburger Täler. Diese Kontrolle war wichtig, weil direkt vor der Burg eine Furt den Übergang auf die linke Flussseite ermöglichte. Die Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg zum Teil zerstört und unbewohnbar. Die gotischen Bauelemente und Spitzbogenfenster des Gebäudes regten die Fantasie der Moselaner an und boten Stoff für Legenden. Die Länderei war Ende des 18. Jahrhunderts im Besitz der Ehrenburgischen Herrschaft von Clodt, bevor sie 1863 der Löfer Winzer Philipp Hürter erwarb. Er renovierte und baute die Ruine zum Wohnhaus aus und erweiterte das Gebäude mit einem Kontor für Weinhandel, einer Brennerei und einem Gasthaus. Die in den 1870er-Jahren gebaute Eisenbahnlinie Koblenz–Trier führte unmittelbar hinter dem Anwesen vorbei. Dort entstand der Bahnhaltepunkt für Löf und Brodenbach.
Für das örtliche Leben war die Sternburg wichtig. Feste wurden gefeiert, und der Gemeinderat nutzte das Haus für seine Sitzungen. Ein Hotelgarten, Moselterrasse und ein zusätzliches Gästehaus belebten den Fremdenverkehr. In den 1920er-Jahren galt die Sternburg als bestes Hotel in Löf. Brände bedeuteten 1977 und 2000 das Aus für den Gebäudekomplex. Die Ortsgemeinde kaufte das Areal 2012 und ließ die Hotelruine abreißen.