Um nicht ganz so hohe Beträge geht es meist bei den Betrugsversuchen per WhatsApp, und deshalb sind die Opfer auch oft etwas weniger misstrauisch.
Meist läuft es so ab wie bei einer Koblenzerin vor einigen Tagen: „Hallo Mama, mein Handy ist kaputt gegangen. Das hier ist meine neue Nummer, die kannst du speichern. Was machst du gerade?“ – so begann der Dialog mit ihrer angeblichen Tochter. Es werden ein paar Nachrichten ausgetauscht, dann kommt die Frage: „Zum Glück ist das Handy versichert, aber ich habe ein anderes Problem. Ich wollte fragen, ob du mir vielleicht dabei helfen kannst?“
Es müssten zwei Überweisungen gemacht werden, erfährt die 81-Jährige dann, und da das Handy der Tochter kaputt sei, könne die es nicht selbst tun. Es geht um 3100 Euro, die Mutter soll sie bitte auf ein Konto überweisen, die Nummer wird ihr mitgeteilt. Telefonieren sei im Übrigen nicht möglich, ihr Mikro sei kaputt an dem alten Handy, das sie jetzt nutze.
Doch die Koblenzerin möchte helfen, aber nicht so: „Ich kann es doch deinem Mann überweisen, und er kümmert sich drum“, schlägt sie der angeblichen Tochter vor. „Es gab einige Ungereimtheiten im Nachhinein“, sagt die Koblenzerin gegenüber der RZ. Aber eben erst im Nachhinein, währenddessen kam ihr alles plausibel vor. Vielleicht auch, weil sie durch die Folgen einer Corona-Erkrankung noch sehr belastet ist und sie schnell Panik bekommt. Fast war sie schon so weit zu überweisen, doch dann bekam sie zufällig Besuch von ihrem Enkel – der schnappte sich das Handy und ging zur Polizei. dos