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Koblenz

„Mama, du musst mir helfen!“: 84-jährige Koblenzerin berichtet über Masche der Telefonbetrüger

Von Doris Schneider
Der sogenannte Enkeltrick hat längst Variationen gefunden: Immer wieder werden vor allem ältere Menschen mit Schockanrufen verunsichert und massiv unter Druck gesetzt, Geld oder Wertsachen herauszugeben, um Angehörigen zu helfen. Foto: picture alliance/dpa
Der sogenannte Enkeltrick hat längst Variationen gefunden: Immer wieder werden vor allem ältere Menschen mit Schockanrufen verunsichert und massiv unter Druck gesetzt, Geld oder Wertsachen herauszugeben, um Angehörigen zu helfen. Foto: picture alliance/dpa

Normalerweise würde Margarete Wirz von sich sagen, dass sie nicht leicht Opfer eines Schockanrufs werden könnte. Aber als vor ein paar Tagen das Telefon klingelte und sie sofort mit „Mama, Mama, es ist etwas Schreckliches passiert, du muss mir helfen! Bitte hilf mir, Mama!“ konfrontiert wurde, da war sie schnell mittendrin in dem Drohszenario, das Trickbetrüger schnell, perfide und äußerst geschickt aufbauen.

Lesezeit: 3 Minuten
„Es klang gar nicht nach meiner Tochter“, erzählt sie im Telefonat mit der RZ. „Also hab ich gesagt: ,Was ist denn los, du klingst ganz anders'“, beschreibt sie den weiteren Verlauf. Ja, sagt die angebliche Tochter, sie habe sich bei einem Unfall das Gesicht verletzt und auf die Zunge gebissen. ...
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Auch die Betrugsmasche per WhatsApp bleibt beliebt

Um nicht ganz so hohe Beträge geht es meist bei den Betrugsversuchen per WhatsApp, und deshalb sind die Opfer auch oft etwas weniger misstrauisch.

Meist läuft es so ab wie bei einer Koblenzerin vor einigen Tagen: „Hallo Mama, mein Handy ist kaputt gegangen. Das hier ist meine neue Nummer, die kannst du speichern. Was machst du gerade?“ – so begann der Dialog mit ihrer angeblichen Tochter. Es werden ein paar Nachrichten ausgetauscht, dann kommt die Frage: „Zum Glück ist das Handy versichert, aber ich habe ein anderes Problem. Ich wollte fragen, ob du mir vielleicht dabei helfen kannst?“

Es müssten zwei Überweisungen gemacht werden, erfährt die 81-Jährige dann, und da das Handy der Tochter kaputt sei, könne die es nicht selbst tun. Es geht um 3100 Euro, die Mutter soll sie bitte auf ein Konto überweisen, die Nummer wird ihr mitgeteilt. Telefonieren sei im Übrigen nicht möglich, ihr Mikro sei kaputt an dem alten Handy, das sie jetzt nutze.

Doch die Koblenzerin möchte helfen, aber nicht so: „Ich kann es doch deinem Mann überweisen, und er kümmert sich drum“, schlägt sie der angeblichen Tochter vor. „Es gab einige Ungereimtheiten im Nachhinein“, sagt die Koblenzerin gegenüber der RZ. Aber eben erst im Nachhinein, währenddessen kam ihr alles plausibel vor. Vielleicht auch, weil sie durch die Folgen einer Corona-Erkrankung noch sehr belastet ist und sie schnell Panik bekommt. Fast war sie schon so weit zu überweisen, doch dann bekam sie zufällig Besuch von ihrem Enkel – der schnappte sich das Handy und ging zur Polizei. dos

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