Andere Modelle: Seniorentaxis bringen alte Leute zum Einkauf und zurück
Auf dem Maifeld kennt man das Problem fehlender Dorfläden auch sehr gut. Dort hat sich die Verbandsgemeinde (VG) dahintergeklemmt, die alten Leute mit Seniorentaxis zu den großen Supermärkten in Ochtendung, Polch und Münstermaifeld zu fahren. Marc Battenfeld, Demografiebeauftragter der VG, meint, dass Einkaufen ein soziales Erlebnis ist: „Solange es geht, wollen die alten Menschen raus!“ Oft sei es die einzige Möglichkeit, das Haus zu verlassen und sozialen Kontakt zu haben.
Oft tun sich zwei oder mehr Frauen zusammen, fahren einkaufen, trinken noch einen Kaffee, plaudern und kehren mit vollen Tüten heim. 3075 Fahrten wurden 2016 auf dem Maifeld gemacht. Solche Taxis gibt es auch in den Verbandsgemeinden Pellenz und Mendig. Die Taxis werden von den Kommunen mitfinanziert. „Das Seniorentaxi stößt natürlich an die Grenzen, wenn Senioren das Haus nicht mehr verlassen können, aber einkaufen wollen“, sagt Battenfeld, der bislang noch keinen Wunsch nach Lieferdiensten gehört hat. Aber nach dem Gespräch mit unserer Zeitung meint er: „Vielleicht sollten wir auch darüber nachdenken, ob wir uns um einen Lieferservice kümmern.“ In einigen MYK-Orten und in Koblenz gibt es Mitfahrerbänke, wie in Arzheim und Asterstein (Koblenz) sowie Namedy (Andernach). Wer sich hinsetzt, wird von Privatleuten mitgenommen – ein Ersatz für fehlende Busverbindungen oder ein eigenes Auto. kst