Wer das Gefühl hat, nicht gesund zu werden, oder nach einer Corona-Erkrankung plötzlich wieder oder immer noch Probleme zu haben, sollte mit seinem Hausarzt sprechen, der die weitere Behandlung in die Wege leitet. Das raten die Mediziner vom Bundeswehrzentralkrankenhaus (BWZK) Koblenz.
Infektiologe Dr. Dominic Rauschning sagt: „Der Hausarzt sollte erst schauen, ob mögliche andere Erkrankungen vorliegen, die ähnliche Beschwerden verursachen können und entsprechend weiter abgeklärt werden müssen.“ Dazu gehöre auch zu überprüfen, ob eventuell eine Corona-Infektion ohne Wissen und Symptome durchlaufen worden ist. Prof. Dr. Christoph Bickel, Leiter der Inneren Medizin am BWZK, ergänzt: „Vieles, was auftritt, kann ganz unterschiedliche Hintergründe haben, etwa eine beginnende Demenz. Es muss nicht immer Covid 19 sein.“ Die spezielle Sprechstunde für Long-Covid-Patienten am BWZK ist nur für Soldaten und bei Kapazitäten für Privatpatienten vorgesehen. Kassenpatienten werden von den Hausärzten betreut und zu Fachärzten überwiesen. Eine Sprecherin des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (Stift und Kemperhof in Koblenz, St.-Elisabeth-Krankenhaus Mayen) sagt: „Bei besonderen Fragestellungen können die Hausärzte mit unserer Klinik für Innere Medizin – Nephrologie, Infektiologie und der Immunologischen Ambulanz Kontakt aufnehmen.“ Tom Neumann, Sprecher des Katholischen Klinikums Koblenz-Montabaur, zu dem der Marienhof und das Brüderhaus in Koblenz gehören, sagt auf Anfrage: „Wir am KKM sehen regelmäßig Long-Covid-Patienten und arbeiten hier im Haus interdisziplinär bei der Behandlung und Therapie eng zusammen.“ Patienten werden zum Teil einbestellt oder erfragen einen Termin in der Sprechstunde. Selbsthilfegruppen gibt es in der Region noch nicht. Dr. Rauschning ist überzeugt, dass sich diese eher in den sozialen Medien als digitale Angebote gründen werden. „Es gibt viele Initiativen von Leuten, die sich zusammentun.“ Im Internet findet man Links zu Selbsthilfegruppen in Deutschland, etwa auf www.langzeitcovid.de.