Plus
Koblenz

Lage an Rhein und Mosel entspannt sich: Pegel steigen nicht weiter an

Von Nina Kugler
Das Deutsche Eck liegt seit dem Wochenende wie eine Insel im Hochwasser. 
Das Deutsche Eck liegt seit dem Wochenende wie eine Insel im Hochwasser.  Foto: privat

Vorsichtiges Aufatmen an Rhein und Mosel: Nachdem tagelang die Pegel der beiden Flüsse gestiegen waren und teilweise die am Wasser liegenden Koblenzer Stadtteile überflutet wurden, soll das Hochwasser nun nicht mehr weiter ansteigen.

Lesezeit: 2 Minuten
Das teilt Franziska Zimmer, Pressesprecherin der Koblenzer Feuerwehr, mit. „Koblenz ist mit einem blauen Auge davongekommen“, resümiert Zimmer. Zwar war auch am Montag beispielsweise noch die B 49 an der Mosel in Lay stellenweise wegen des Hochwassers gesperrt. „Aber auch hier steigt der Pegel nicht weiter an“, erklärte Zimmer. Insgesamt ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Nachgefragt: So funktioniert die Hochwasserschutzwand

Koblenz. Wo sonst die Keller längst vollstehen, ist es jetzt trocken: Die Hochwasserschutzwand für Lützel, Neuendorf und Wallersheim erfüllt ihren Zweck. Doch hilft sie auch gegen das Grundwasser und wo ist das Wasser jetzt, das sonst in den Kellern stünde? Wir beantworten die wichtigsten Fragen:

1 Warum ist die Wand nicht höher gebaut worden, als sie jetzt ist? Und nicht niedriger? Die Hochwasserschutzwand soll ja vor sogenannten zehnjährigen Hochwassern schützen. „Die gewählte Variante hatte das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis“, so Stadt-Pressesprecher Thomas Knaak.

2 Aus welchem Material besteht die Wand? Die Mauer selbst ist knapp 3,8 Kilometer lang, auf etwa 700 Metern Länge wird sie mit mobilen Elementen erhöht. Während die stationäre Wand aus Beton ist, zum Teil mit Natursteinverblendung, besteht die mobile Wand aus Aluminium.

3 Wo lagert das Material? Das Material lagert in Containern in einer Halle im Industriegebiet. Das mobile Schutzsystem besteht aus 304 Bodendichtungen, 286 vertikalen Aluminiumstützen, in die horizontal 2832 Aluminiumdammbalken eingelegt werden können.

4 Wie ist der Aufbau organisiert? Der Aufbau beginnt immer am Leinpfad Richtung Wallersheim – nicht, weil der Rhein dort am schnellsten überschwappt, sondern weil der Pfad nur dann befahren werden kann, wenn rundum noch alles trocken ist. Für den Aufbau der Abschnitte 1 (Leinpfad) und 2 (Höhe Am Ufer Neuendorf) muss man je acht Stunden mit etwa 30 bis 35 Personen rechnen, für den Abschnitt 3 (Richtung Lützel) etwa vier Stunden mit rund 16 Personen.

5 Wie schützt die Wand auch gegen das Grundwasser? Der Hochwasserschutz besteht ja nicht nur aus der mobilen Wand. Es ist ein System, erklärt Thomas Knaak. „Das Gros der Arbeiten fand unter der Erde statt. So wurden Bohrpfähle gesetzt, die aneinandergelegt 35 Kilometer lang sind.“ Dafür wurden rund 20.000 Kubikmeter Beton verbraucht. Es wurden Spundwände bis auf den Fels gerammt, die aus 3000 Tonnen Stahl bestehen, sodass das Wasser nicht durchkann. Drainagen mit Durchmessern von 80 bis 120 Zentimetern schützen außerdem, und in zwei Pumpwerken arbeiten insgesamt zwölf Pumpen, die 6000 Liter Wasser pro Sekunde in Rhein und Mosel zurückpumpen können.

6 Wird die Wand jetzt ständig kontrolliert? Ja, zurzeit kontrollieren Feuerwehrleute ständig die Wand, so Florian Schulte von der Berufsfeuerwehr. Sie ziehen die Schrauben nach und schauen nach dem Rechten. Auch deswegen ist es wichtig, dass die Straßen freigelassen werden von parkenden Autos.

7 Wo ist das Wasser jetzt, das nicht in den Neuendorfer Kellern steht? „Im Prinzip steigt andernorts der Pegel. Aber das ist so gering, dass es kaum messbar ist“, so Stadt-Pressesprecher Thomas Knaak.

Von unserer Redakteurin Doris Schneider
Meistgelesene Artikel