Keine Frage: Das Thema Elektromobilität samt Ladestationen drängt – auch in Koblenz. Und es ist aller Ehren wert, dass Grüne und Linke bei diesem Thema Druck machen wollen, indem sie ein Konzept fordern. Tatsächlich hätten sie dazu schon in vielen vorangegangenen Stadtratssitzungen die Möglichkeit gehabt.
Dass dieser Antrag für ein Ladeinfrastrukturkonzept nun kurz vor der Landtagswahl, die am 14. März stattfindet, im Stadtrat gestellt wird, ist sicher politisches Kalkül. Es war die letzte Chance, noch einmal öffentlich mit Anträgen in einem Gremium klarzumachen, wofür sich die Parteien, in diesem Fall die Grünen und die Linke, am Ort einsetzen.
Unsinnig aber ist, über etwas zu diskutieren, das längst erarbeitet wurde und bald vorgestellt wird: ein Ladeinfrastrukturkonzept. Da ist alles, was gesagt wird, in meinen Augen Zeitverschwendung. Effizienter wäre es, sich erst einmal das Erarbeitete anzusehen und dann darüber zu sprechen, was zu optimieren ist. 25 von 50 Stadtratsmitgliedern sehen das offenbar anders: Sie wollten über die Forderung sprechen, gleichwohl sie schon erfüllt wurde. Die 24, die dagegen stimmten, und der eine Mensch, der seine Stimme enthielt, hatten das Nachsehen.
Wenn tatsächlich in den Gremien so uneffizient gearbeitet wird, dann wundert es mich nicht, dass manch Wichtiges, das in Koblenz mit Herz und klarem Verstand besprochen und beschlossen werden sollte, halbherzig entschieden wird, weil keine Zeit oder die nötige Aufmerksamkeit mehr vorhanden sind. Mehr Fokus wäre wünschenswert.
Von unserer Redakteurin Katrin Steinert
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