Kreideblumen zur Erinnerung: Schüler pflegen Koblenzer Stolpersteine
Von Katrin Steinert
In der Koblenzer Bahnhofstraße 27 liegt ein Stolperstein. Dort wohnte Berta Schönewald mit ihrer Tochter Irene in einer kleinen Wohnung im Erdgeschoss. Am frühen Morgen des 10. November 1938 zerstörten NS-Schlägertrupps ihr gesamtes Hab und Gut. Die Mutter wurde 1942 deportiert und ermordet. Die Tochter überlebte den Holocaust.Foto: Katrin Steinert
In der Bahnhofstraße 27 in Koblenz liegt ein sauber geputzter Stolperstein – einer von 131 in der Stadt, die an die Einzelschicksale von NS-Opfern in Koblenz erinnern. Zwei bunte Kreideblumen ranken sich zurzeit zum Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. und 10. November 1938 um die quadratische Metallplatte im Bürgersteig.
Lesezeit: 3 Minuten
Die Schreckensnacht gilt als Startsignal zum Völkermord an den Juden sowie allen weiteren Verfolgten. Wer über die Metallplatte „stolpert“ und stehen bleibt, liest: „Hier wohnte Berta Schönewald, geborene Goldstein. Jg. 1884, deportiert 1942, Izibica, ermordet in Sobibor.“ Berta Schönewald ist eines der Millionen Opfer der Nationalsozialisten. Vier Jahre vor ihrer ...
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In Koblenz werden seit Januar 2007 Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig verlegt. Mittlerweile sind es 131 Messingplatten. Die Stadt hat einige zu drei Gedenkrouten verbunden.
Diese sind in der Koblenz-App verfügbar. Darin werden die Einzelschicksale ehemaliger jüdischer Koblenzer sichtbar gemacht und geben der unfassbaren Masse von Opfern ein Gesicht. Die Gedenkrouten entstanden in Kooperation des Kulturamtes, des Koblenzer Stadtarchivs und des Fördervereins Mahnmals für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz. kst