Und wie wird das anderswo diskutiert?
Einen anderen Weg haben die Verbandsgemeinden (VG) im Kreis Mayen-Koblenz und der Kreis MYK selbst eingeschlagen. Sieht man von dem „Frühstarter“, der VG Maifeld, ab, die schon Ende 2020 mobile Luftfilter für alle Klassenzimmer in ihrem Zuständigkeitsbereich anschaffte, kamen der Kreis, die VGs Mendig, Pellenz und Vordereifel, sowie die Städte Mayen und Andernach erst dann ins Boot, als in Berlin ein üppiger Fördertopf geöffnet wurde. Sie setzen auf stationäre Raumluftreinigungsanlagen für Schulen (und teilweise Kitas), die in ihrer Trägerschaft stehen.
In einer normalen Klasse sorgen die Geräte, die an der Decke hängen, dreimal pro Stunde für einen Luftaustausch. Außerdem sind sie in der Lage, die CO2-Last zu senken und einen Großteil der Energie zurückzugewinnen, wie der Experte, Diplom-Ingenieur Kurt Schmitt aus Mayen, erläutert. Zum Stoßlüften als einzige Maßnahme des Luftaustausches hat der Praktiker eine klare Botschaft: „Das als reine Maßnahme ist völlig fehlgeleitet und für die Füße.“ Es gebe zu viele Unwägbarkeiten, der Luftaustausch sei je nach Gefälle von Außen- zur Raumtemperatur, auch nicht garantiert. Und gerade im Winter, so Schmitt, sei „der Energieverlust bei Fensterlüftung sehr hoch“. Der Verbandsgemeinde Maifeld wird diese Argumentation vermutlich nichts mehr nutzten: Erst kürzlich hat die ADD ihren Antrag zur anteiligen Kostenübernahme für die mobilen Luftfilter abgelehnt. bro/mbo