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Koblenz

Jahresrückblick auf 2020 in Koblenz: Wichtige Bauprojekte kommen voran

Die Nordtangente ist für viele Autofahrer das wichtigste Verkehrsprojekt, das 2020 in Koblenz abgeschlossen wird. Es gibt aber auch Kritik daran, dass es hier keine vernünftige Verbindung für Radfahrer gibt – ein Thema, das an anderen Stellen in der Stadt ganz oben auf der Agenda steht. Foto: Sascha Ditscher
Die Nordtangente ist für viele Autofahrer das wichtigste Verkehrsprojekt, das 2020 in Koblenz abgeschlossen wird. Es gibt aber auch Kritik daran, dass es hier keine vernünftige Verbindung für Radfahrer gibt – ein Thema, das an anderen Stellen in der Stadt ganz oben auf der Agenda steht. Foto: Sascha Ditscher

Im Jahr 2020 werden einige große Projekte in der Stadt angestoßen oder abgeschlossen – und damit wird auch die Weiterentwicklung von Koblenz vorangebracht. Gerade der Verkehr ist dabei für viele zentral, wobei der Radverkehr eine immer größere Rolle spielt. Aber auch Wohnen und Infrastruktur sind in diesem Jahr Themen, in denen sich viel getan hat.

Lesezeit: 2 Minuten
Baubeginn am Hallenbad: Nach Jahren der Planung und Vorbereitung nimmt endlich ein Projekt Fahrt auf, das viele sehnlich erwarten: Ende September beginnt der Bau des neuen Hallenbads am Rauentaler Moselbogen. Acht Jahre, nachdem das Stadtbad an der Weißer Gasse geschlossen wurde, rollen auf dem Gelände die Bagger an. Bis zum ...
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Alte Bäume sterben, neue werden gepflanzt

Mein Freund, der Baum ist tot: Dutzende Male kann man auch in diesem Jahr das Lied anstimmen. Der Borkenkäfer, die Rußrindenkrankheit, vor allem aber die Trockenheit aus vielen Jahren – extrem: die Sommer der Jahre 2018 und 19 – schwächen die Natur. Die Folge: Zwar müssen nicht mehr im gleichen Maße wie im Jahr zuvor, aber doch immer wieder Bäume im Stadtgebiet gefällt werden, und im Wald sieht es nicht anders aus.

So schmerzhaft es ist, so notwendig ist es auch: Die gesunden Pflanzen im Wald können nur überleben, wenn die mit dem Borkenkäfer befallenen „Kollegen“ raus sind. Und vor allem im Stadtgebiet ist das Thema Standsicherheit extrem wichtig. Denn herabfallende Äste oder umknickende Bäume können Leben gefährden. Die Rußrindenkrankheit wird den Bergahorn wohl auf lange Sucht ganz vertreiben.

Im ganzen Stadtgebiet werden Bäume gefällt: am Moselstausee, im Büngertsweg, im Wallersheimer Weg, am Kapuzinerplatz. Die Liste der Einzelposten ist lang. Ebenso lang aber ist die Liste der Neupflanzungen. An der Feste Franz, am Schwanenteich, auf vielen Spielplätzen und als sogenanntes Straßenbegleitgrün in praktisch jedem Stadtteil. dos

Sorge um Uni-Zukunft

Der Beschluss der Landesregierung, die Doppeluniversität Koblenz-Landau aufzulösen und den Metternicher Campus zum Stichtag 1. Januar 2023 zu verselbstständigen, findet im Norden von Rheinland-Pfalz fast überall große Anerkennung.

Trotzdem des positiven Signals aus Mainz wachsen die Sorgen. Kritiker befürchten, dass die eigenständige Koblenzer Uni mit ihrer Zielgröße von 10.000 Studenten im Vergleich zu anderen Hochschulstandorten finanziell und personell vernachlässigt wird. Im Oktober tritt aus diesen Gründen Dekan Prof. Jan Jürjens zurück. Wissenschaftsministerium und Universitätsleitung weisen die Vorwürfe zurück. Demnach soll es keine Benachteiligung von Fachbereichen geben. Allerdings nehmen die Bemühungen, das Zukunftsprofil der Uni zu schärfen, klare Konturen an. Demnach sollen die Kompetenzen in den Bereichen Informatik für das Gesundheitswesen, Materialwissenschaften und Gewässerkunde sowie in der institutsübergreifenden Zusammenarbeit deutlich ausgebaut werden. Die Aktivitäten werden unter anderem von der Wirtschafts- und Wissenschaftsallianz Koblenz grundsätzlich begrüßt. Andere verfolgen die Pläne weiterhin mit großem Misstrauen. So warnt das Institut für Kulturwissenschaften, dass der Grundgedanken einer Universität verloren gehen könnte. ka

Hass trifft Kita St. Martin

Eine unkontrollierbare Hasshysterie trifft im Oktober die Kita St. Martin auf der Pfaffendorfer Höhe, angefeuert durch Netzwerke im Internet. Mitarbeiter und Träger werden telefonisch und per E-Mail bedroht, sogar Morddrohungen gibt es, sodass zeitweise Polizeischutz notwendig ist. Die Gefährdungslage wird unüberschaubar, Land, Polizei und Träger entscheiden, die Kita vorerst zu schließen. Zweieinhalb Wochen später kann sie wieder öffnen.

Ausgangspunkt der Hysterie ist ein Missbrauchsvorwurf gegen die Kita und die Tatsache, dass die wochenlangen intensiven Ermittlungen im Oktober eingestellt werden, weil es laut Staatsanwaltschaft keine Hinweise gibt, dass das Kind missbraucht wurde.

Die Eltern eines muslimischen Mädchens zeigen zuvor im September an, dass ihre vierjährige Tochter in der Kita geduscht, in Weiß gekleidet und mit einer Krone bestückt in einen Raum geführt worden sei, wo ein Mann sie vergewaltigt habe. Noch am Tag der angeblichen Tat ergibt eine Untersuchung des Mädchens keine Hinweise darauf. Als bekannt wird, dass die Ermittlungen eingestellt sind, veröffentlichen die Eltern auf Youtube Videos, in denen sie ihre Vorwürfe aufrechterhalten. Eine Welle von Hass bricht los. Kita und Behörden werden Vertuschung und Rassismus vorgeworfen. Der Hintergrund der Videos ist unklar. kst

Koblenz trauert um Valéry Giscard d’Estaing

Valéry Giscard d'Estaing war französischer Staatspräsident – und seit 2006 Ehrenbürger der Stadt Koblenz.

Zu dieser hatte der Politiker ein ganz besonderes Verhältnis: Giscard d'Estaing war gebürtiger Schängel und verließ als kleines Kind die Stadt. Am 2. Dezember verstirbt er nun im Alter von 94 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion, und Koblenz trauert um den Staatsmann. Seine Wurzeln waren Giscard immer wichtig, zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde sagte er 2006 in Koblenz: „Heute ist ein großer Tag für mich.“

Busse in Koblenz: Nun soll alles besser werden

Mehr Linien, eine bessere Taktung, günstigere Tickets: Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember soll die Buswelt in Koblenz besser werden.

Erste kritische Stimmen werden sofort laut, denn nicht alle profitieren von den Änderungen. So brauchen einige Linien länger als vorher, und nicht für alle sind die Haltestellen so gut erreichbar wie zuvor. Den Fuhrpark erneuert die Koveb grundlegend, so gibt es beispielsweise 29 Biogas-Busse und eine Reihe Kleinbusse. Insgesamt investiert die Koveb innerhalb von zehn Jahren rund 80 Millionen Euro. dos

Straßenausbau: Wer muss das bezahlen?

Wer muss künftig die oft millionenschweren Kosten für den Ausbau einzelner Straßen stemmen? Die Anlieger der Straße oder alle Anwohner eines bestimmten Stadtgebiets? Wird also noch über Einmalbeiträge abgerechnet oder über wiederkehrende Beiträge, wie es ab Januar 2024 gesetzlich vorgegeben ist?

Diese Fragen tauchen in diesem Jahr immer wieder in den städtischen Gremien auf. Sehr konkret geht es dabei um die beiden großen und teuren Straßenausbauprojekte Wallersheimer Weg und Südallee. Während der Wallersheimer Weg nun ausgebaut werden soll, werden die Pläne zur Südallee überprüft. jl

Ehrenbürgerwürde wird aberkannt

Koblenz hat zwei Ehrenbürger weniger: Dem Mediziner Fritz Michel und dem Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg wird die Würdigung posthum entzogen.

Das beschließt der Stadtrat im Mai. Beide sind wegen ihrer Rolle im und zu Beginn des Nationalsozialismus höchst umstritten. Ihre Namen werden von den steinernen Ehrentafeln im Rathaus entfernt. Ein Hinweis erklärt die Änderung und ihre Hintergründe. sem

Große Polizeiaktionen mit SEK in der Stadt

Im Juli und Dezember sorgen lang geplante Polizeieinsätzen, die zeitgleich an mehreren Orten in der Stadt ablaufen, für Schlagzeilen. Daran sind Kräfte des SEK beteiligt.

Die Koblenzer Kriminaldirektion ermittelt seit mehr als einem Jahr wegen Verbrechen rund um Drogenhandel, Schwarzarbeit und Geldwäsche. Beschuldigte werden festgenommen, Prozesse starten. Zwei Mitarbeiter der Stadtverwaltung werden beschuldigt, sensible Informationen vor Kontrollen weitergegeben zu haben. kst

Garten Herlet: Alte Debatte entflammt neu

Die Bedeutung des Garten Herlet als grüne Lunge für die Altstadt wird unterschätzt.

Seit Sommer steht fest: Der Garten soll im Zuge des Baus einer Tiefgarage für ein neues Hotel an der Firmungstraße vorübergehend beseitigt und dann wiederhergerichtet werden. Bürger machen gegen die Pläne mobil, die CDU bringt einen Kompromiss ins Spiel: Demnach sollen die alten Bäume stehen bleiben. Dennoch bleibt die Skepsis, Kritiker werden auch 2021 mobil machen. ka

Neue Technik minimiert Evakuierungsgebiet

Zunächst sieht es so aus, als müssten rund 15.000 Koblenzer ihre Wohnungen verlassen und sogar die JVA evakuiert werden, als im Oktober eine 500-Kilo-Bombe in der Nähe des Friedhofs gefunden wird.

Eine neue Technik mit zwölf wassergefüllten Übersee-Containern, die um die Bombe herum aufgestellt werden, dient als Splitterschutz und reduziert den Evakuierungsradius enorm. Gut möglich, dass dieses Verfahren nun häufiger eingesetzt wird. dos

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