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Jahresrücblick auf 2020 in der Region Koblenz: Ein Jubiläum, das nicht gefeiert werden konnte

Der Empfang in der Plaidter Hummerich-Halle im Januar wäre eigentlich der Auftakt für weitere Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag des Landkreises Mayen-Koblenz im Jahr 2020 gewesen. Doch daraus wurde aufgrund von Corona nichts.
Der Empfang in der Plaidter Hummerich-Halle im Januar wäre eigentlich der Auftakt für weitere Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag des Landkreises Mayen-Koblenz im Jahr 2020 gewesen. Doch daraus wurde aufgrund von Corona nichts. Foto: Andreas Walz

Am 7. November 1970 wurde eine Hochzeit begangen, die kaum einer feiern wollte: Die Landkreise Mayen und Koblenz wurden zu einem zusammengelegt. 2020 jährte sich dies zum 50. Mal.

Lesezeit: 2 Minuten
Doch auch dieses Mal war – Corona-bedingt – wenigen zum Feiern zumute. Dabei gibt es doch einiges, was den Kreis Mayen-Koblenz positiv auszeichnet: Mit 100.000 Erwerbstätigen und einer Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent ist der Kreis ein wirtschaftsstarker Standort, zudem hat sich die Region als beliebtes Ferienziel etabliert. 392.000 Gäste kamen ...
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Ärger in Vallendar

Das neue Semester begann an der WHU in Vallendar mit allerhand Ärger: Nach nächtelangen Kennenlernfeiern in der enggassigen Innenstadt lagen die Nerven bei den Anwohnern blank, daher starteten sie eine Petition, die schließlich in der Verbandsgemeinderatssitzung übergeben wurde. Thema: Alkoholverbot in der Innenstadt.

Ihrem Ärger machten einige Anwohner auch mit Beschimpfungen, Gewaltandrohungen und Anrufen beim Ordnungsamt Luft. Dabei war es nicht nur der Lärm nachts, der störte, sondern vor allem die Angst, Vallendar könne durch die eng beisammenstehenden Studenten zum nächsten Hotspot werden. Die Unileitung reagiert umgehend mit Onlinevorlesungen und selbst auferlegten Quarantänezeiten, um eine mögliche Ansteckung zu verhindern. Tatsächlich gibt es an der WHU nur wenige Fälle von Corona. Kurzfristig hatte der Stadtrat ein nächtliches Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen, wie dem Marienburgplatz, ausgesprochen. Um sich mit den Anwohnern wieder anzunähern, starten WHU-Studenten im November einen Onlinedialog, bei dem nicht nur Wünsche und Anregungen, sondern auch Diskussionen ausgetauscht werden können. Bei diesen betonen auch VG-Bürgermeister Fred Pretz und Stadtbürgermeister Wolfgang Heitmann die Wichtigkeit der Universität für die Stadt. Campusrektor Markus Rudolf gibt derweil an, dass gegen gewisse Androhungen der Anwohner anwaltlich vorgegangen werden wird. Die Studenten wünschen sich derweil mehr Harmonie, da auch sie sich als Bürger Vallendars sehen.

Spontane Bürgermeisterwahl in Bendorf

Anfang Juni kommt die überraschende Nachricht: Bendorfs Bürgermeister Michael Kessler (CDU) tritt von seinem Posten zurück – zwei Jahre vorm eigentlichen Ende der Amtszeit. Gesundheitliche Gründe haben ihn zu der Entscheidung bewogen, heißt es. Er habe einen Urlaub genutzt, um Arztbesuche zu tätigen, bei diesen kam heraus, dass seine Leistungsfähigkeit wegen einer Erkrankung eingeschränkt sei und er nicht mehr so viele Stunden am Stück durcharbeiten könne. Kessler war seit 2015 im Amt.

Damit beginnt für die Stadt eine spontane Bürgermeisterwahl, zu der sich schnell Kandidaten finden. Die SPD schreitet voran und stellt den 39-jährigen Gymnasiallehrer Christoph Mohr auf. Die CDU zieht eine Woche später mit dem 48-jährigen Sascha Schoblocher nach. Der diplomierte Landschaftspfleger ist seit 2019 stellvertretender Vorsitzender im CDU-Stadtverband Bendorf und stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Sein Konkurrent Christoph Mohr ist seit mehr als 20 Jahren in der SPD, seit 2014 sitzt er als stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, bis 2019 war er zudem stellvertretender Kreisvorsitzender der SPD. Die Wahl Ende September kann Mohr dann für sich entscheiden. Er holt sich 56,9 Prozent der Stimmen, 14 Prozent mehr als CDU-Mann Schoblocher. Im Dezember wird er vereidigt.

Keime im Trinkwasser an Moselstrecke

Zu Keimbefällen im Wasser kam es im Juni an der Mosel: Nach einem Wasserrohrbruch innerhalb von Brodenbach wurde der Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa erstmalig bei Proben festgestellt. Bauarbeiten an der B 49 sorgten dann für einen weiteren Keimbefall, der darin mündete, dass die komplette Versorgungsstrecke gechlort werden musste, dies bestand bis zum Jahresende.

Betroffen waren die Gemeinden Löf, Kattenes, Brodenbach, Burgen, Alken, Niederfell und Oberfell. Der Versorger Rhein-Hunsrück Wasser erließ nach der Auswertung der Proben sofort ein Abkochgebot und installierte kurz danach eine Chlordosieranlage am Hochbehälter. Der Keim Pseudomonas aeruginosa sei ein Keim, der prinzipiell überall vorkomme und in höheren Dosen für Menschen mit geschwächtem Immunsystem problematisch sein könnte. Die Meldung sorgte bei Anwohnern für teils heftige Reaktionen, berichtet Rhein-Hunsrück Wasser bei einer Pressekonferenz. Ein Keimbefall sei jedoch bei Bauarbeiten an Wasserleitungen prinzipiell immer möglich. Rhein-Hunsrück Wasser erklärt gegenüber der RZ, dass in den kommenden Jahren einige Bauarbeiten im Verbreitungsgebiet stattfinden werden – auch entlang der Moselstrecke. Hierbei sollen veraltete Wasserleitungen ausgetauscht werden.

Tourismus an Mosel und Traumpfaden boomt

Im Zuge des Corona-Jahres wurden Traumpfade und Moselgebiet als Urlaubs- und Ausflugsziel rege genutzt. Dies führte zu guten Zahlen im Gastronomiebereich, allerdings auch zu stark überfüllten Traumpfaden. Kommunen und Ordnungsamt sahen sich gezwungen, Laufregelungen einzuführen oder sogar Parkplätze und Wanderrouten zu schließen.

Ausbau der Bendorfer Brücke dauert länger

Bendorf. Der Landesbetrieb Mobilität meldet Ende November, dass der Ausbau der Bendorfer Brücke länger als geplant dauern wird. Sie können daher nicht zum Ende des Jahres abgeschlossen werden, sondern laufen wohl noch bis April 2021, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Grund für die Verzögerung seien noch ausstehende Arbeiten im Bereich des Mittelstreifens. Zudem machten „neue Arbeitsschutzvorschriften für das Einrichten und Betreiben von Straßenbaustellen“ eine zusätzliche Bauphase im Dezember mit einer geänderten Baustellenverkehrsführung notwendig.

Vollsperrung an B 49 erhitzt Gemüter

Mosel. Wegen des geplanten Baus einer Fischtreppe an der Staustufe Lehmen muss die B 49 über mehrere Wochen voll gesperrt werden. Zunächst war dies – aufgrund der vorgeschriebenen Schülerbeförderung, die so wenig wie möglich gestört werden sollte – für die Wochen in und um die Sommerferien 2020 geplant. Dies löste bereits bei einer ersten Vorstellung des Vorhabens im Februar heftige Proteste der betroffenen Gewerbetreibenden im Bereich Niederfell, Oberfell und Alken aus. Diese hatten bereits unter vorangegangenen Baumaßnahmen zu leiden gehabt. Nun befürchteten sie durch die Vollsperrung in den tourismusstärksten Monaten einen erheblichen Einbruch der Einnahmen. Aufgrund des ohnehin laufenden Shutdowns konnten die Bauarbeiten vorverlegt werden, sodass die Strecke vor Beginn der Sommerferien wieder freigegeben werden konnte.

Weinproben und -feste finden online statt

Region. Corona macht's unmöglich: Die traditionellen Feste, so auch die Weinfeste, können in diesem Jahr nicht wie sonst stattfinden. Das stellt nicht nur Winzer, sondern auch viele Vereine vor Probleme bei den Einnahmen. Um wenigstens einen kleinen Ersatz zu schaffen, entscheiden sich viele Gemeinden und Organisatoren dazu, das Internet als Plattform für Proben und Feste zu nutzen. Einen ganz anderen Weg ging Winningen, das sein Moselfest als gemeinsame Weinprobe über die Dorffunkanlage übertrug.

Neues Gesetz sorgt für viele Kitaausbauten

Region. Das neue Kitagesetz treibt den Ausbau vieler Kitas in der Region voran. Gemeinden und Städte investieren in den nächsten Jahren viel Geld in Aus- und Umbau. So etwa in Nörtershausen, Dieblich oder in Weißenthurm, wo 2020 sogar ein Sportpark zur Kita umfunktioniert wurde. Dieser soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden und so den steigenden Bedarf decken.

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