Nicht immer sind die Abläufe reibungslos, wie einige Leserzuschriften und eigene Beobachtungen unserer Zeitung zeigen: Zumindest am Anfang standen Wartende noch im Regen, nicht immer sind die Schranken zum Parkplatz offen, nicht alle zum Teil gehbehinderten Menschen werden informiert, dass es einen Aufzug gibt.
Und so kam es phasenweise zu längeren Wartezeiten, teils im Regen, teils auf der zugigen Außentreppe, wie Leser Karl-Otto Hahn aus Bendorf beobachtet hat. „Da standen zwei Frauen hinter uns auf der Treppe, die war bei dem Regen ganz glatt, das war irre gefährlich.“ Es hat auch an dieser Stelle Nachbesserungen gegeben, sagt Impfkoordinator Olav Kullak: Neben den beiden Wartezelten – eins vor dem Fußweg zur Halle, eins unmittelbar vor dem Eingang, gibt es in diesem Zelt direkt vor dem eigentlichen Check-in nun einen Funk- und Lichtgong, der signalisiert, wenn der Nächste hochgehen kann. „Es wird sicher noch mehr Dinge geben, die man verbessern kann“, sagt Kullak, „ein Stück weit wird man betriebsblind.“ Ärgern tut er sich aber über die Haltung, die er bei manchen beobachtet: „Manche vermitteln einem, dass die Verwaltungsmitarbeiter ja eh zu blöd sind für alles. Und manche sehen alles nur aus ihrer eigenen Sicht.“ So sei beispielsweise der Vorschlag gekommen, die ärztliche Aufklärung per Lautsprecher zu übertragen, weil einer der Impflinge dies nicht gut verstehen konnte. „Es gibt ja die Möglichkeit zum Einzelgespräch mit dem Arzt, wenn jemand Hörprobleme hat. Deshalb kann ich nicht die ganze Halle beschallen.“ Immer wieder kommt auch die Kritik, das Impfzentrum hätte besser in der Rhein-Mosel-Halle eingerichtet werden sollen. Doch Kullak findet den Standort auf dem Oberwerth richtig, unter anderem, weil es hier eine große Zahl kostenfreier Parkplätze gibt.
Olav Kullak hat zwei große Bitten an die Leute, die zum Impfen kommen: Sie sollen pünktlich da sein, das heißt, nicht eine Stunde vorher, sondern die angegebene Viertelstunde vor dem Termin, so wie es auf der Einladung steht. Und sie sollen ihren Ausweis und die erforderlichen Unterlagen griffbereit haben.Denn auch das hält unendlich auf. Ein oder zwei Mal war es so, dass in Impfterminen nacheinander viele sehr gebrechliche Leute waren. Das hat den Zeitplan komplett durcheinandergeworfen, bedauert Kullak, auch weil beispielsweise der Aufzug nach jeder Nutzung desinfiziert wird.
Aber es gibt nicht nur Kritik an der Organisation, wie andere Zuschriften an die RZ zeigen: „Vielleicht sollte man nicht immer nur über das Negative berichten, sondern auch mal schauen, wie viel Mühe sich die Mitarbeiter dort mit jedem Impfwilligen machen. Es lief einfach ALLES super, konnte ich nur feststellen“, schreibt eine Seniorin. Und ein anderer sieht das ebenso: „Mein Termin 14 Uhr war um 15.05 Uhr erledigt“, schreibt Hans Kottemer. „Man hat mir berichtet, dass die langen Wartezeiten daher zustande kamen, weil die Leute ein bis zwei Stunden früher erschienen sind.“ dos