Koblenz/Region

Hilfe aus Koblenz und MYK: Wie die Stadt und der Kreis an der Ahr unterstützen

Von Doris Schneider, Stephanie Mersmann
In den vom Unwetter betroffenen Gebieten ist es auch äußerst schwierig aufzuräumen. Die Koblenzer Entsorger helfen dabei.
In den vom Unwetter betroffenen Gebieten ist es auch äußerst schwierig aufzuräumen. Die Koblenzer Entsorger helfen dabei. Foto: dpa/Thomas Frey

Viele Privatleute, viele Hilfsorganisationen sind in den verwüsteten Regionen unterwegs und packen an. Und auch die Kommunen und Landkreise tun alles, was möglich ist. Die Liste wird täglich länger.

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So unterstützt die Stadt Koblenz ebenso wie Lahnstein sowie die Kreise Mayen-Koblenz und Neuwied das Impfen im Kreis Ahrweiler, da das Impfzentrum hier dauerhaft ausfällt. Menschen aus dem Katastrophengebiet werden jetzt auch in den Impfzentren in Koblenz und Polch geimpft, außerdem sind mobile Impfteams seit Dienstag unterwegs.

Die Koblenzer Bürgermeisterin Ulrike Mohrs berichtet, dass für gestern ein Impfbus organisiert wurde, heute ist ein mobiles Impfteam aus Koblenz im Einsatz. Auch sie teilt die Sorge, dass zu der Krisenlage in Ahrweiler noch eine Corona-Ausbreitung dazukommen könnte, da die Menschen hier zurzeit kaum auf Abstand und andere Corona-Regel achten können.

Ganz große Unterstützung leisten von Beginn an auch die Koblenzer Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Wehren, sagt Oberbürgermeister David Langner. Jeden Tag sind Einheiten vor Ort und unterstützen die Aufräum- und Sicherungsarbeiten. Und auch bei der Entsorgung von Müll und bei Sperrmüllfahrten sind Koblenzer mit ihren Wagen eingesetzt, ab dem kommenden Wochenende kann dies verdoppelt werden, sagt Langner.

Kollegen aus Koblenz unterstützen die Mitarbeiter in den Klärwerken, um die Infrastruktur baldmöglichst wieder aufzubauen. Auch Mitarbeiter des Eigenbetriebs Grünflächen- und Bestattungswesen leisten einen wichtigen und schrecklichen Anteil an den Arbeiten, die gemacht werden müssen.

Viele der Bitten aus den betroffenen Gebieten laufen direkt bei Oberbürgermeister David Langner oder Bürgermeisterin Ulrike Mohrs auf, da man sich kennt und es enge Kontakte gibt. Darüber hinaus koordiniert die ADD die Hilfe und fragt über entsprechende Mailverteiler an, wer beispielsweise mit Kräften des Kommunalen Vollzugsdienstes unterstützen könnte.

Auch da können Koblenzer helfen, ebenso wie bei Verwaltungsaufgaben. „Denn wenn die finanziellen Hilfen jetzt hoffentlich möglichst schnell anlaufen, dann wird man auch eine gewisse Verwaltung mit der Aufnahme von Daten benötigen“, so Langner. Die Liste der Punkte, in denen Koblenzer unterstützen können und es tun, wächst stündlich, sagt er.

Viele Mitarbeiter der Kreisverwaltung in Ahrweiler sind selbst betroffen, können im Moment nicht arbeiten, sagt Kreis-Pressesprecher Martin Gasteyer. Natürlich sei es im Moment das Wichtigste, dass die Bewohner an der Ahr Leib und Leben retten. Aber auch die Infrastruktur sei komplett oder teilweise zerstört. Die Koordination der Hilfe hat der Landkreistag übernommen.

Nach jetzigem Stand werden Mitarbeiter der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz im Bereich Kfz, also zum Beispiel mit einer Führerscheinstelle, im Bereich Bau, also beim Brandschutz und Ähnlichem, und im Bereich Veterinär unterstützen. Denn in den betroffenen Gebieten gibt es jede Menge Nutztiere, die untergestellt oder versorgt werden müssen.

Darüber hinaus laufen die Planungen, Notunterkünfte bereitzustellen. „Wir reden nicht nur von Soforthilfe, sondern von Monaten“, sagt Gasteyer. „Da gibt es Abschnitte, da gibt es keine Infrastruktur, aber eben auch keine Verwaltung.“ Die Kommunen, Verbandsgemeinden und der Kreis müssten langsam wieder aufgebaut werden, dazu müsse erst der Bedarf genau ermittelt sein. „Das muss jetzt alles koordiniert werden.“

Doris Schneider/Stephanie Mersmann