Drei Tipps zum Achtsam-Sein während der Corona-Pandemie
Erst mal, sagt Dirk Gemein, könne man Glücklich-und-achtsam-Sein lernen. Wie vieles bräuchte es allerdings auch hier Übung und Gewöhnung, denn besonders in Stresssituationen falle man schnell zurück in über Jahrzehnte gelernte Verhaltensmuster. Gerade die laufende Pandemie ist für manche eine erhöhte Stresssituation. Aggression, Frust, Ungeduld können die Folge sein. Wir müssen aufpassen, dass sich die Fronten in der Gesellschaft nicht verhärten, warnt Gemein, beispielsweise zwischen Impfgegnern und Impfwilligen. Tipps, die er geben kann, sind daher nicht nur persönlich, sondern auch gesamtgesellschaftlich relevant:
1 Mitgefühl üben. „Jeder hat einen Grund, warum er ist, wie er ist“, sagt Gemein. Es gebe keinen schlechten Menschen, ist er überzeugt, nur Menschen, die leiden – und aus diesem Leiden erwachsen Handlungen. Wichtig: Mitgefühl ist nicht Mitleid, sondern ein Hineinversetzen in den anderen.
2 Glück definieren. Die wenigsten können auf die Frage, was Glück für sie ist, klar definiert antworten, sagt Gemein. Doch es brauche ein konkretes Ziel, um danach zu leben.
3 Öfter „nach Hause“ kommen. Damit sei kein Ort gemeint, sondern das Zuhause in einem selbst. „Wir kümmern uns um die Wohnung und das Haus, da wird geputzt und gewienert, aber im Inneren finden wir eigentlich nie statt“, erklärt Gemein. Alle fünf Sinne seien stets nach außen gerichtet, die eigenen Emotionen und Gedanken finden im Innern statt.