GKM kürzt Weihnachtsgeld um 70 Prozent: Frust und Unverständnis bei den fast 4300 Mitarbeitern sind groß
Von Jan Lindner
Um das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein gibt es seit Monaten Diskussionen. Der Verkauf der Mehrheitsanteile an einen Investor wegen Geldsorgen ist umstritten. Nun wird den Beschäftigten offenbar das Weihnachtsgeld gestrichen.Foto: Sascha Ditscher
Schock, Ärger, Frust und Unverständnis bei den fast 4300 Mitarbeitern des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) sind groß: Am Dienstagnachmittag hat ihnen Geschäftsführerin Melanie John per E-Mail mitgeteilt, dass ihr Weihnachtsgeld um 70 Prozent gekürzt wird – und das wenige Tage vor der Auszahlung. Auch die Mitglieder des Kreistags Mayen-Koblenz wurden am Montag überrascht.
Lesezeit: 6 Minuten
Die GKM-Geschäftsführerin begründet ihre Entscheidung, das Weihnachtsgeld drastisch zu kürzen, damit, dass sich die finanzielle Lage des GKM verschlechtert habe. In der Mail, die am Dienstag um 13.48 Uhr an alle GKM-Beschäftigten abgesendet wurde und die unserer Zeitung vorliegt, heißt es wörtlich „Durch eine Reihe von liquiditätsrelevanten Sondereffekten (z.B. Pandemie, ...
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Zum Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) gehören zwei Krankenhäuser in Koblenz (Kemperhof und Evangelisches Stift) und je eins in Mayen (St. Elisabeth), Boppard (Hospital zum Heiligen Geist) und Nastätten (Paulinenstift). Seit Jahren liegt die Geschäftsführung im GKM bereits bei der Sana Kliniken AG.
Den Vertrag dazu aber hat Sana Unternehmen zum 31. März 2023 gekündigt. Sana, Deutschlands drittgrößter privater Klinikbetreiber, steht bekanntlich in Verhandlungen mit den Gesellschaftern des Klinikverbunds – neben der Stadt Koblenz und dem Kreis Mayen-Koblenz (zusammen 53 Prozent) sind am GKM vier kirchliche Stiftungen (zusammen 47 Prozent) beteiligt –, um die Mehrheitsanteile zu kaufen. Die Verhandlungen mit Sana sind weit fortgeschritten. jl