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Koblenz

Gedenktag: In Koblenz an Opfer der NS-Diktatur erinnert

Von Peter Karges
Schüler der Hans-Zulliger-Schule hefteten Biografien von Opfern des NS-Regimes sowie eine weiße Rose an die Stäbe des Mahnmals.
Schüler der Hans-Zulliger-Schule hefteten Biografien von Opfern des NS-Regimes sowie eine weiße Rose an die Stäbe des Mahnmals. Foto: Sascha Ditscher

Tausende Frauen, Männer und Kinder aus Koblenz und der Region sind während der NS-Diktatur verfolgt, drangsaliert und ermordet worden. An das Schicksal von 22 Verfolgten erinnerten Schüler der Lützeler Hans-Zulliger-Schule bei einer Gedenkveranstaltung am Mahnmal am Reichenspergerplatz

Lesezeit: 1 Minute
Erinnert wurde unter anderem an das SPD-Stadtratsmitglied Maria Detzel, die im März 1933 den Mut hatte, im Stadtrat gegen die Verleihung der Ehrenbürgerrechte an Adolf Hitler zu stimmen. Eine andere Kurzbiografie erinnerte an Wilhelm Rott, der Anfang der 30er- Jahre in Lay einen „Bund gegen den Faschismus“ gründete. Diese und ...
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Kulturminister würdigt Projekt Stolperstein: „Wichtig, dass wir uns an die Schrecken des NS-Regimes erinnern“

111 Stolpersteine hat der Kölner Künstler Gunter Demnig bislang in den Straßen von Koblenz verlegt. Sie erinnern an die Schicksale von Opfern des Nationalsozialismus. Anlässlich des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus besuchte der rheinland-pfälzische Kulturminister Konrad Wolf am Samstag zusammen mit Vertretern der Christlich-Jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit Koblenz, des Fördervereins Mahnmal und des Freundschaftskreises Koblenz-Petah Tikva Orte, an denen Stolpersteine verlegt sind.

Kulturminister Konrad Wolf (links) informierte sich nicht nur über die Koblenzer Stolpersteine, sondern säuberte in der Schlossstraße auch einige, assistiert von Hans-Peter Kreutz von der Christlich-Jüdischen Gesellschaft.
Kulturminister Konrad Wolf (links) informierte sich nicht nur über die Koblenzer Stolpersteine, sondern säuberte in der Schlossstraße auch einige, assistiert von Hans-Peter Kreutz von der Christlich-Jüdischen Gesellschaft.
Foto: Peter Karges

Unter anderem erinnern diese Steine an die Schicksale von Dr. Richard Reich und Richard Christ. Der jüdische Arzt Richard Reich hatte in der Schlossstraße 1 eine Geburtsklinik. Er floh vor den Nazis zunächst nach Belgien und überlebte dort den Holocaust in einem Versteck. Ein frühes Opfer der Nationalsozialisten war Richard Christ. Der als Buchhändler tätige Kommunist, der in der Neustadt wohnte, wurde bereits 1933 von den Nazis inhaftiert und schwer misshandelt. 1934 gelang ihm die Flucht nach Frankreich. „Er starb noch im gleichen Jahr in Toulouse an den Folgen der Misshandlungen“, erläuterte Joachim Hennig vom Förderverein Mahnmal bei dem Rundgang. Minister Wolf würdigte das Projekt Stolperstein ausdrücklich, da es einen wichtigen Beitrag dazu leiste, das Schicksal der NS-Opfer zu verdeutlichen. „Und es ist wichtig, dass wir uns an die Schrecken des NS-Regimes erinnern, zum einen aus historischen Gründen und zum anderen, um wachsam zu sein gegenüber Diskriminierungen“, sagte Wolf. Finanziert haben die Koblenzer Stolpersteine Privatpersonen sowie die Christlich-Jüdischen Gesellschaft. Am 8. Mai werden acht weitere Stolpersteine verlegt, in Pfaffendorf und im Markenbildchenweg. Peter Karges

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