Für den Abriss muss die Lützeler Vorlandbrücke in Koblenz gestützt werden
Von unserer Redakteurin Doris Schneider
Zum Beispiel in der Turnhalle. Hier steht einer der Brückenträger, da die Halle damals gezielt gemeinsam mit der Brücke errichtet wurde. Damit die Fahrbahn wie geplant der Länge nach geteilt und die beiden Hälften nacheinander abgerissen und neu gebaut werden können, um die B 9 ständig befahrbar lassen zu können, muss ein neuer Träger eingebaut werden. Denn sonst würde die eine Seite der Brücke, die noch befahren wird, einzustürzen drohen, wenn die andere (Richtung Stadt gesehen rechte) Hälfte abgerissen wird. Im Moment wird ein Fundament in der Sporthalle gegossen, in das dann Schachtringe aufeinandergesetzt und mit Beton ausgegossen werden.
Auch an anderer Stelle wird abgestützt, erklärt Norbert Wagner, Leiter des Sachgebiets Konstruktiver Ingenieurbau beim Tiefbauamt. Denn jetzt hat sich herausgestellt, dass die Statik beim Abriss nicht mehr stimmt, wenn der Bagger anfängt, die Randkappen oben auf der Brücke abzureißen. Deshalb wird zwischen den etwa 25 Meter entfernt stehenden Trägern immer noch ein provisorischer Träger aufgestellt, um das Arbeitsfeld abzustützen. Ist ein Stück abgerissen, wird der Träger entfernt und beim nächsten Feld wieder aufgestellt.
Zurzeit wird das Geländer an der rechten Außenseite der stadteinwärts führenden Fahrbahn demontiert. Da in der oberen Verstrebung ein Stahlkern ist, um im Falle eines Unfalls wirklich auch ein Auto bremsen zu können, müssen die Teile erst in Stücke geteilt werden. Danach werden sie mit einem Bagger abgehoben.
Im Gegensatz zur Ursprungsplanung ist jetzt ein etwas anderes weiteres Vorgehen angedacht. Denn die Bewehrung in der Brücke, die quer zur Fahrbahn wie ein Zugseil wirkt und die Tragkraft des Betons enorm erhöht, ist etwas anders, als die Pläne es vermuten ließen. Deshalb mussten die Planer ein paar Arbeitsschritte umstellen. “Aber am Zeitplan wird das nichts ändern", so Wagner.