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Koblenz

Fünf Monate Tortur in DDR-Knast: Koblenzer Zeitzeugin erhält Bundesverdienstorden

Von Doris Schneider
Die Tafeln sind vor zwei Jahren aufgestellt worden. Viele Passanten bleiben stehen und lesen die Berichte über die Opfer der Teilung.
Die Tafeln sind vor zwei Jahren aufgestellt worden. Viele Passanten bleiben stehen und lesen die Berichte über die Opfer der Teilung. Foto: Sascha Ditscher

In ihren Träumen rasseln noch immer die dicken Schlüsselbunde. Die schweren Türen fallen hinter ihr zu. Sie ist eingesperrt. Wenn sie träumt, dann ist Elke Schlegel wieder in der Zelle im Frauengefängnis Hoheneck, in der sie fünf Monate und 24 Tage verbracht hat. Eingesperrt, weil sie mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn aus der DDR in die Bundesrepublik ausreisen wollte und dafür demonstrierte.

Lesezeit: 5 Minuten
Seit 1985 lebt sie in Koblenz, doch diese Zeit im Knast wird immer Teil ihrer eigenen Geschichte sein. Und der Geschichte der Deutschen. Dass dies in Erinnerung bleibt, dazu trägt Elke Schlegel bei. Am kommenden Donnerstag wird sie dafür in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik ...
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Elke Schlegel bekommt Verdienstorden der Bundesrepublik

Als eine von 15 Menschen bundesweit wird die DDR-Freiheitsaktivistin Elke Schlegel aus Koblenz am 1. Oktober von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Ehrung zum Tag der Deutschen Einheit steht unter dem Motto „Vereint und füreinander da“.

Unter den acht Frauen und sieben Männern sind auch der Virologe Christian Drosten, der Pianist Igor Levit und der frühere Profifußballer Thomas Hitzlsperger. Wer Elke Schlegel vorgeschlagen hat, weiß sie im Übrigen nicht. Nachdem sie die Einladung vor gut zwei Wochen bekommen hat, konnte sie es erst gar nicht glauben: „Da passe ich doch gar nicht hin! Andere haben sich viel mehr engagiert!“ Aber nun freut sie sich, dass das Thema politische Verfolgung in der DDR, über das sie seit Jahrzehnten aufklärt, noch einmal stärker in den Fokus kommt.
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