Wann immer die Aussagen von Kindern die einzige Quelle sind, um herauszufinden, was wirklich passiert ist, wird es richtig kompliziert: Was die Wahrheit ist, ist sehr schwer herauszufinden. Denn nur, weil ein Vorfall sich objektiv nicht genau so ereignet haben kann, wie Kinder ihn schildern, heißt das nicht, dass nichts vorgefallen ist, sagen Gitta Litz und Anja Waffenschmidt vom Kinderschutzdienst. Diese Fachstelle unter dem Dach des Kinderschutzbundes ist Anlaufstelle für Jungen und Mädchen, die Opfer von Misshandlungen und sexuellem Missbrauch wurden oder bei denen ein entsprechender Verdacht besteht.
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Litz und Waffenschmidt nennen ein Beispiel: Wenn ein Kind schildert, es sei bei einem Ausflug nackt fotografiert worden, den es aber so auf keinen Fall gegeben haben kann, bedeutet das nicht gesichert, dass nichts vorgefallen ist. „Es kann auch sein, dass der Täter einen Ausflug spielt und das Kind das dann so erinnert“, sagt Gitta Litz.