Wie sich die Bahntrasse zwischen Bendorf und Grenzau entwickelt hat.
1884 Jungfernfahrt der Brexbachtalbahn von Siershahn nach Engers. Die Bauzeit für die 21,6 Kilometer lange Strecke betrug drei Jahre. Einen Tag später werden in Montabaur 13 Pferde sowie jeweils eine acht-, eine zehn- und eine zwölfsitzige Kutsche versteigert, die zuvor auf der Route vom Westerwald an den Rhein verkehrten. Zur Brexbachtalbahn zählt auch die in Grenzau abzweigende 2,6 Kilometer lange Stichstrecke nach Höhr-Grenzhausen.
1909 Verlängerung der Stichstrecke von Höhr-Grenzhausen nach Hillscheid (vier Kilometer). Der Bahnhof liegt am Ortsrand, unter anderem weil eine Verlängerung der Strecke über Neuhäusel, Arenberg bis nach Niederlahnstein geplant war. Wie bei der gesamten Brexbachtalbahn spielte auch bei der Stichbahn jenseits der Personen- vor allem die Güterbeförderung eine große Rolle. Und wie im gesamten Kannenbäckerland stand dabei die Tonindustrie an vorderster Stelle, Hillscheid war unter anderem Produktionsstätte für Krüge, in die man in Bad Ems Heilwasser füllte.
1945 Sechs Brücken der Brexbachtalbahn werden in den letzten Tagen des Krieges gesprengt. Erst im Sommer 1946 kann ein regelmäßiger Zugverkehr wieder aufgenommen werden.
1950er In den ersten Jahren des Wirtschaftswunders ist die Bahn noch das allgemeine Transportmittel, nicht das Auto. Auf der Strecke von Siershahn-Engers verkehren täglich jeweils 13 Züge.
1972 Der Personenverkehr auf der Stichbahn nach Höhr-Grenzhausen wird eingestellt, die Strecke nach Hillscheid wird abgebaut. Außerdem endet 1972 die Ära der Dampflokomotiven, von nun an verkehren auf der Strecke nur noch Diesellokomotiven und Triebwagen.
1989 Der Personenverkehr wird auf der Brexbachtalbahn eingestellt. Fünf Jahre zuvor war bereits der Personenverkehr zwischen Siershahn und Altenkirchen, der nördlichen Anschlussstrecke der Brexbachtalbahn, eingestellt worden.