Koblenz

Doppelmord-Urteil: Schemmer-Anwalt legt Revision ein

Die 46-jährige Henrike Schemmer am letzten Prozesstag im Schwurgerichtssaal des Landgerichts in Koblenz neben ihrem Anwalt Johann Schwenn.
Die 46-jährige Henrike Schemmer am letzten Prozesstag im Schwurgerichtssaal des Landgerichts in Koblenz neben ihrem Anwalt Johann Schwenn. Foto: Sascha Ditscher

Muss der Prozess neu aufgerollt werden? Der Anwalt Henrike Schemmers, die wegen Mordes an ihren Schwiegereltern zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, hat Revision eingelegt.

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Das hat das Landgericht Koblenz unserer Zeitung bestätigt. Schemmers Hamburger Rechtsanwalt Johann Schwenn hat demnach Revision gegen das Urteil eingelegt. Über die muss nun der Bundesgerichtshof entscheiden.

Henrike Schemmer im Gespräch mit ihren Anwälten Johann Schwenn und Julia von Dreden. Sie trug eine luftige Bluse, folgte dem Prozess aufmerksam ohne erkennbare Regung. Als sie einmal von ihrer Nachbarin und früheren Freundin direkt angesprochen wurde, schritt ihr Verteidiger ein.

Sascha Ditscher

Schemmer hatte den ganzen Prozess über kaum Regung gezeigt. Erst gegen Ende der Urteilsberkündung schossen ihr dann Tränen in die Augen.

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Dieses Bild bot sich den Zuschauern: links die Anklage, rechts die Angeklagte mit ihrer Verteidigung.

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Henrike Schemmer im Gespräch mit ihrer Pflichtverteidigerin Julia von Dreden.

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Henrike Schemmer hatte Ausdrucke mit in die Verhandlung gebracht.

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Verteidiger Johann Schwenn mit der Angeklagten. Schwenn wollte nach dem Urteil keine Stellungnahme abgeben.

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Henrike Schemmer im Gespräch mit ihren Anwälten Johann Schwenn und Julia von Dreden. Sie trug eine luftige Bluse, folgte dem Prozess aufmerksam ohne erkennbare Regung. Als sie einmal von ihrer Nachbarin und früheren Freundin direkt angesprochen wurde, schritt ihr Verteidiger ein.

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Richter Ralf Bock.

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Staatsanwältin Andrea Maier. Mit ihr lieferte sich Verteidiger Schwenn auch am letzten Tag ein kleines Scharmützel.

Die Koblenzer Strafkammer hält es für erwiesen, dass die 47-Jährige aus Habgier ihre Schwiegereltern Waltraud (68) und Heinrich (75) Schemmer in der Nacht vom 7./8.Juli 2011 mit 20 Messerstichen getötet hat. Auch die besondere Schwere der Schuld wurde festgestellt. Als Motiv galt das erwartete Erbe, das auf 1,7 Millionen Euro geschätzt wurde. Der Anwalt muss die Revision vier Wochen nach Eingang des schriftlichen Urteils begründen.

Henrike Schemmer bleibt bis zum Ausgang dieses Verfahrens in der Koblenzer Untersuchungshaft. Das gilt als üblich, zumal nicht ausgeschlossen werden kann, dass der spektakuläre Indizienprozess hier erneut aufgerollt werden muss. us