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Koblenz

Dekan aus Protest zurückgetreten: So hart sind die Diskussionen um die Uni Koblenz

Von Reinhard Kallenbach
Auf dem Metternicher Campus der Universität Koblenz-Landau ist es zurzeit sehr ruhig – und das nicht nur wegen Corona. Der Vorlesungsbetrieb beginnt erst im November. Dennoch wird hinter den Kulissen bereits heftig über die Zukunft des Standorts nach der Verselbstständigung diskutiert. Foto: Kallenbach
Auf dem Metternicher Campus der Universität Koblenz-Landau ist es zurzeit sehr ruhig – und das nicht nur wegen Corona. Der Vorlesungsbetrieb beginnt erst im November. Dennoch wird hinter den Kulissen bereits heftig über die Zukunft des Standorts nach der Verselbstständigung diskutiert. Foto: Kallenbach

Die Vorbereitungen zur Verselbstständigung der Universität in Koblenz ab dem 1. Januar 2023 laufen nach Plan, die Verantwortlichen sprechen sogar von einer Aufbruchstimmung. Und die Grundfinanzierung des Campus Koblenz scheint ebenfalls gesichert zu sein. Diese Erkenntnisse lassen sich zumindest aus den offiziellen Aussagen ableiten. Die Wirklichkeit sieht aber offensichtlich anders aus: Der Verteilungskampf ist für alle Disziplinen längst eröffnet. Und ausgerechnet am Fachbereich Informatik hängt der Haussegen schief. Jetzt ist sogar der Dekan zurückgetreten.

Lesezeit: 4 Minuten
Ein Rücktritt ausgerechnet an einem Fachbereich, der das Profil der künftigen Universität Koblenz prägen soll: Das kann vorkommen. Doch lässt die Begründung von Prof. Dr. Jan Jürjens aufhorchen. Der Dekan sieht nämlich keine Perspektive für die Informatik mehr an der Uni – zumindest für den fachwissenschaftlichen Teil. Schwerpunkt Lehrerausbildung? Denn entgegen ihrer ...
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Eine befristete Stelle nach der anderen – damit ist für eine Reihe von Hochschulbeschäftigten jetzt Schluss: Die Hochschulen in Rheinland-Pfalz können fast 780 Stellen mit Geld von Bund und Land entfristen. Wissenschaftsminister Konrad Wolf spricht von „einer der wichtigsten wissenschaftspolitischen Maßnahmen der vergangenen Jahrzehnte“. Sicherheit gibt es jetzt vor allem für Beschäftigte in der Verwaltung, die die Lehre unterstützen oder Studierende beraten, aber auch für so manchen Professor.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist damit noch nicht zufrieden. „Rheinland-Pfalz steht zwar besser da als manch anderes Bundesland, aber es ist noch lange nicht gut“, sagte der Landesvorsitzende der GEW, Klaus-Peter Hammer, über die prekären Arbeitsbedingungen an den Hochschulen. Viele junge Wissenschaftler in Deutschland hätten keine Perspektive und ganz geringe Chancen auf Dauerstellen.

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