Warum Glasflaschen nicht unbedingt umweltfreundlicher sind
Sind Glasflaschen umweltfreundlicher als Petflaschen? Viele würden sofort mit „Ja“ antworten, doch das sei nicht immer der Fall erklären die Berentzen-Brüder. Denn viele Getränkehersteller haben ihre Glasflaschen individualisiert, sodass diese immer wieder nur in ihren Gewerken verwendet werden können. Das habe gleich zwei Nachteile: Zum einen verlängere sich dadurch der Sortiervorgang und das Ansammeln der passenden Flaschen in Märkten, und zum anderen müssten die Flaschen teils weite Strecken bis in die Fabrikationswerke zurückgefahren werden.
Durch die lange Sortier- und Sammeldauer müssten Hersteller auch viel mehr Glasmengen einkaufen, um genügend Flaschen am Ort zu haben. Dadurch verschiebe sich die ökologische Bilanz. Neben den individualisierten Flaschen gebe es auch die sogenannte Poolflasche, die von mehreren hundert Brunnen genutzt wird und deutschlandweit verwendet werden kann. Dadurch komme eine leere Flasche zum nächstgelegenen Brunnen und nicht nur zum ursprünglichen Fabrikanten zurück. „Diese Flaschen können in München abgefüllt, dann in Hamburg getrunken und sofort wieder in Hamburg befüllt werden“, sagt Christian Berentzen. Doch der Trend zu Individualisierung verschlechtere die Ökobilanz von Glasflaschen.