Eine Lösung ist da, der Investor kann loslegen. Das ist eigentlich eine gute Nachricht. Würde es am Münzplatz so weitergehen wie in den vergangenen Jahren, wäre das Barockhaus eines Tages endgültig verloren gewesen. Weshalb alles so lange gedauert hat, will niemand offiziell sagen.
Hinter vorgehaltener Hand werden aber gravierende juristische Fehler in der Vertragsgestaltung für den Verkauf des Münzmeisterhauses genannt, die es dem Investor ermöglicht haben, auf Zeit zu spielen, um seine Forderungen am Ende weitgehend durchzusetzen. Am Stadtrat lag es wohl nicht. Er hat seine Pflicht erfüllt und mit seinem Veto gegen die ersten geplanten Bebauungsplanänderungen weitere gravierende Fehlentwicklungen am Münzplatz verhindert. An anderen Stellen der Alt- und Innenstadt war er da weniger konsequent, aber sei es drum.
Dennoch hat das Stadtparlament am Ende keinen Grund zu feiern. „Wir wurden am Nasenring durch die Arena geführt“, lautet das bittere Fazit eines Ratsmitglieds. Denn der Investor hat sich am Ende fast auf der ganzen Linie durchgesetzt – auch wenn der Erweiterungsbau nun deutlich kleiner ausfällt als es zunächst geplant war. Er erhält wegen der geplanten gravierenden Eingriffe in die historische Fassade sogar noch ein Sonderrecht, das anderen verwehrt geblieben ist.
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