Störungen in den Lieferketten belasten die Bauwirtschaft
Auch für die Bauwirtschaft ist ein Problem, dass weltweite Lieferketten immer öfter nicht mehr einwandfrei funktionieren. Trotzdem gibt es auch Bereiche, in denen sich die Situation vorübergehend normalisiert hat, was sich allerdings jederzeit ändern kann. „Etwa beim Bauholz“, sagt Handwerksunternehmer Kurt Krautscheid. Der Dachdeckermeister und Präsident der Handwerkskammer (HwK) Koblenz erinnert in diesem Zusammenhang an die Knappheit im vergangenen Sommer. Diese sei aktuell noch kein Thema, auch deshalb, weil die Lieferungen überwiegend aus Nordeuropa oder Österreich kommen. Auch könne der Bedarf auch über die heimischen Wälder gedeckt werden.
Mit Blick auf das eigene Handwerk sagt Krautscheid, der auch dem Aufsichtsrat der Koblenzer Einkaufsgenossenschaft „DEG – Alles für das Dach“ angehört, dass vor allem Produkte auf Erdölbasis deutlich teurer werden dürften. Sorge bereitet Kurt Krautscheid, dass die aktuellen Preissteigerungen eine Kostenspirale in Gang gesetzt haben, die sehr schnell bei den Löhnen ankommen dürfte.
Dies alles dürfte bald Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben, zumal, so Krautscheid, die Kostensteigerungen keine Auswirkungen auf den tatsächlichen Gebäudewert haben. So dürften Baufinanzierer künftig noch genauer hinschauen. Auch für die öffentlichen Auftraggeber wird es immer schwieriger, die großen Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Und: Das große Ziel der Politik, mehr kostengünstigen Wohnraum zu schaffen, erscheint kaum realisierbar. ka