Sang- und klanglos geht die traditionsreiche Historie des Schieferbergbaus in Mayen und in der Osteifel zu Ende. Fast vergessen – und die Geschäftsleitung lässt in einem Neunzeiler lediglich vernehmen, dass sie die finanzielle Einigung gut findet.
Gut, ein aufmunterndes „Glückauf“ für die zur Entlassung anstehenden Mitarbeiter hätte irritierend gewirkt. Aber ein versöhnliches Wort hätte gut getan, mit Hinweis auf den Verdienst der Kumpels, die sich im Berg krummgelegt haben. Jetzt sind es nur noch diese Bergleute, die das Licht der Erinnerung leuchten lassen. Auch am Barbaratag, dem höchsten Feiertag der Bergleute. Paradigmenwechsel im Hause Werhahn: Hielt die Firmengruppe, seit 1904 Eigentümer am Katzenberg, in Treue am Bergbau fest, auch weil die Familie das so wollte und trotz jahrelangen Defizits, dominiert nun die Nutzen-Kosten-Rechnung. Ungeachtet der Tatsache, dass der Katzenberg ohnehin wenig zum Konzernresultat beitrug.
Merkwürdiges Timing: Pünktlich zum Aus der Schieferförderung wird der Schiefer zum „Gestein des Jahres“ gekürt. Und der große Festakt inklusive einer feierlichen Taufe steigt bei Rathscheck.
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