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Mayen

Schicht im Schacht bei Rathscheck: Schieferbergbau in Mayen endet nach 200 Jahren

Von Thomas Brost
Ein letzter Blick zurück: Die drei Betriebsräte (von links) Jürgen Hofmann, Helmut Retterath und Karl Schubert am letzten Tag der Produktion auf dem Katzenberg. Sie sind trotz aller Wehmut mit dem in Schlichtungsgesprächen Erreichten zufrieden. Foto: Thomas Brost
Ein letzter Blick zurück: Die drei Betriebsräte (von links) Jürgen Hofmann, Helmut Retterath und Karl Schubert am letzten Tag der Produktion auf dem Katzenberg. Sie sind trotz aller Wehmut mit dem in Schlichtungsgesprächen Erreichten zufrieden. Foto: Thomas Brost

Das vorerst letzte Kapitel in der mehr als 200 Jahre alten Schieferbergbau-Geschichte in der Osteifel ist am Freitag geschrieben worden. Gegen 15 Uhr hat eine Lore letztmals Moselschiefer aus dem Bergwerk Katzenberg in Mayen zutage gefördert.

Lesezeit: 3 Minuten
Das Bergwerk wird jetzt abgewickelt, 42 Mitarbeiter müssen sich eine neue Arbeit suchen, fünf profitieren von einer Altersregelung. Mayen bleibt aber Hauptsitz der Unternehmensgruppe von Rathscheck Schiefer, in der Verwaltung arbeiten rund 60 Mitarbeiter. Freitag, 10 Uhr, vor dem monolithischen Gebäude der Rathscheck-Zentrale: Etwas betreten stehen die drei Betriebsräte Karl Schubert, ...
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RZ-Kommentar: Thomas Brost zum Ende auf dem Katzenberg

Sang- und klanglos geht die traditionsreiche Historie des Schieferbergbaus in Mayen und in der Osteifel zu Ende. Fast vergessen – und die Geschäftsleitung lässt in einem Neunzeiler lediglich vernehmen, dass sie die finanzielle Einigung gut findet.

Gut, ein aufmunterndes „Glückauf“ für die zur Entlassung anstehenden Mitarbeiter hätte irritierend gewirkt. Aber ein versöhnliches Wort hätte gut getan, mit Hinweis auf den Verdienst der Kumpels, die sich im Berg krummgelegt haben. Jetzt sind es nur noch diese Bergleute, die das Licht der Erinnerung leuchten lassen. Auch am Barbaratag, dem höchsten Feiertag der Bergleute. Paradigmenwechsel im Hause Werhahn: Hielt die Firmengruppe, seit 1904 Eigentümer am Katzenberg, in Treue am Bergbau fest, auch weil die Familie das so wollte und trotz jahrelangen Defizits, dominiert nun die Nutzen-Kosten-Rechnung. Ungeachtet der Tatsache, dass der Katzenberg ohnehin wenig zum Konzernresultat beitrug.

Merkwürdiges Timing: Pünktlich zum Aus der Schieferförderung wird der Schiefer zum „Gestein des Jahres“ gekürt. Und der große Festakt inklusive einer feierlichen Taufe steigt bei Rathscheck.

E-Mail: Thomas.Brost@rhein-zeitung.net

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