Plaidt

Rauscherpark in Plaidt: Brücken nach Flut unpassierbar

Von Martina Koch
Von dem Bauwerk unweit des Seniorenzentrums blieb nicht viel übrig: Geländer und Bodenbeläge wurden weggeschwemmt.
Von dem Bauwerk unweit des Seniorenzentrums blieb nicht viel übrig: Geländer und Bodenbeläge wurden weggeschwemmt. Foto: Martina Koch

Rund zwei Wochen nach dem Rekordhochwasser der Nette dauern die Aufräumarbeiten in Plaidt weiter an. Besonders betroffen von den Überschwemmungen ist der Rauscherpark: Sämtliche Fußgängerbrücken über den Fluss wurden durch die Fluten beschädigt – manche mehr, andere weniger. Unsere Zeitung hat mit Ortsbürgermeister Peter Wilkes über die Schadensbilanz und die Reparaturarbeiten gesprochen.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige
Die Zugänge zum Rauscherpark bleiben in Plaidt nach dem Nettehochwasser versperrt, so auch am Infozentrum Vulkanpark. Die Sperrungen sind notwendig, da die Brücken über die Nette durch die Fluten zum Teil schwer beschädigt wurden.
Die Zugänge zum Rauscherpark bleiben in Plaidt nach dem Nettehochwasser versperrt, so auch am Infozentrum Vulkanpark. Die Sperrungen sind notwendig, da die Brücken über die Nette durch die Fluten zum Teil schwer beschädigt wurden.
Foto: Martina Koch

Welche zerstörerische Kraft die Nette entwickeln kann, sieht man ihr in diesen Tagen nicht mehr an: Bei einem Pegel von 0,50 Metern tost das Wasser zwar mit dem gewohnten Geräuschpegel, der dem Rauscherpark seinen Namen gab, am Infozentrum Vulkanpark vorbei, im Flussbett gibt es dabei allerdings noch deutlich Luft nach oben. Dass dies in den frühen Morgenstunden des 15. Juli nicht der Fall war, davon zeugen die massiven Schäden an den Brücken im Rauscherpark.

Besonders stark betroffen ist die Brücke unweit des Seniorenzentrums Maria vom Siege. „Dort wurde jede Menge Unrat angeschwemmt, der gegen das Bauwerk drückte“, berichtet Ortsgemeindechef Wilkes. Die Geländer wurden von den Wassermassen beidseitig abgerissen, der Bodenbelag weggeschwemmt. In dem geschotterten Weg zur Brücke klaffen tiefe Löcher.

Schaden auf rund 230.000 Euro geschätzt

Erst kurz vor dem Hochwasser hatte die Ortsgemeinde Plaidt die Nettebrücken vom Tüv auf Mängel überprüfen lassen. Als sich die Fluten zurückzogen, mussten die Fachleute ein weiteres Mal anrücken. „Die Brücken sind nicht mehr passierbar“, bilanziert Wilkes. An den sieben Brückenbauwerken im Rauscherpark müssen Geländer ersetzt und Bodenbeläge ausgetauscht werden. An der besonders betroffenen Brücke am Seniorenzentrum stehen weitere Untersuchungen zur Standfestigkeit des Bauwerks an. Den entstandenen Schaden an den Brücken des Rauscherparks schätzen Fachleute auf rund 230.000 Euro.

Dazu kommen noch die Reparaturkosten an den unbefestigten Wegen, da die Flut teilweise Schotter und Erdreich mit sich riss. Außerdem wurde der Belag des Minispielfelds an der Plaidter Grundschule beschädigt und muss ausgetauscht werden. Untersuchungen dazu, inwieweit dort auch der Untergrund in Mitleidenschaft gezogen wurde, stehen laut Wilkes noch an.

Die Kosten für die Reparaturarbeiten muss die Ortsgemeinde selbst tragen, die Versicherung würde nur bei Schäden an den Gebäuden greifen. Über die finanziellen Auswirkungen der Flut auf den Haushalt der Gemeinde möchte Wilkes im Hinblick auf das katastrophale Ausmaß der Zerstörungen, die die Flut andernorts hinterlassen hat, allerdings nicht klagen: „Man kann sagen, dass wir mit einem blauen Auge davongekommen sind.“

Zugänge zum Rauscherpark allesamt versperrt

Bis die Schäden an den Brücken und Wegen behoben sind, wird es allerdings noch ein wenig dauern. Momentan sind die Zugänge zum Rauscherpark allesamt versperrt, wodurch den Plaidtern ein beliebter Bereich zur Naherholung fehlt. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Wege hat das Bauhofteam der Stadt in den vergangen Tagen bereits in Angriff genommen, allerdings stehen auch bei den Gemeindemitarbeitern geplante und nicht verschiebbare Urlaube an. Die Reparaturen im Park müssen zudem zusätzlich zum Tagesgeschäft erledigt werden. „Das ist problematisch von der Manpower her“, räumt Wilkes ein.

Für einzelne Arbeiten wollte man eigentlich auf externe Dienstleister zurückgreifen, doch deren Mitarbeiter sind aufgrund dringlicherer Aufräumarbeiten im Ahrtal kurzfristig nicht verfügbar: „Da haben jetzt andere Priorität, und man muss ein bisschen Geduld haben“, wirbt Wilkes für Verständnis. Man bemühe sich seitens der Ortsgemeinde, die Reparaturarbeiten so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen, damit die Plaidter bald wieder im Rauscherpark spazieren gehen können.

Von unserer Redakteurin Martina Koch