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Persönliche Ansprechpartner für die Gemeinden ernannt: Pellenzer Flüchtlingsinitiative stellt sich neu auf

Von Elvira Bell
Anje und Joachim Kressmann sind die Ansprechpartner der Pellenzer Flüchtlingsinitiative „Fremde werden Freunde“ in Saffig.
Anje und Joachim Kressmann sind die Ansprechpartner der Pellenzer Flüchtlingsinitiative „Fremde werden Freunde“ in Saffig. Foto: Elvira Bell

Vor sechs Jahren wurde die Pellenzer Flüchtlingsinitiative „Fremde werden Freunde“ gegründet. „Damals kamen viele Menschen als Flüchtlinge zu uns nach Deutschland. Wir wollten ihnen ein Willkommen bieten“, berichtet Günter Leisch. Als Pastoralreferent im Dekanat Andernach-Bassenheim begleitete Leisch bis vor kurzem als Koordinator die Initiative. Zunächst ging es um ganz konkrete Hilfen, erzählt er: „Bekleidung, Möbel, Fahrräder und Fahrdienste wurden gebraucht, Hilfe beim Umgang mit Formularen und Behörden, Deutschunterricht und so weiter. Das Café der Kulturen in Plaidt hatte jeden Samstag auf. Teilweise kamen 100 Leute.“ Es wurde Drehscheibe für Informationen und Austausch. Dort begegneten sich Ehrenamtliche und Geflüchtete. Dort konnte man sich kennenlernen, gab es Hilfe sowie Kaffee und Kuchen.

Lesezeit: 2 Minuten
Nach der Verrentung von Leisch hat die Initiative „Fremde werden Freunde“ jetzt ihre Strukturen verändert. Aufgrund der aktuellen Lage und personeller Veränderungen haben sich die Ehrenamtlichen dazu entschlossen, feste Ansprechpartner für die jeweiligen Ortsgemeinden zu benennen. Unsere Zeitung hat sich mit Anje und Joachim Kreßmann, den Ansprechpartnern für die Ortsgemeinde ...
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Ehemaliger Koordinator von „Fremde werden Freunde“ Günter Leisch zieht Bilanz

Höhepunkte seiner Arbeit für die Geflüchteten waren die jährlich stattfindende Friedensfeier und eine Aktion zum Tag des Flüchtlings, sagt der sich mittlerweile im Ruhestand befindliche Pastoralreferent Günter Leisch. Unter anderem gab es das Sommerfest 2018, das „Bunte Pellenz“ hieß. „Wir wollen dazu beitragen, dass die Pellenz bunt ist und bleibt.“

Die Hilfe aber habe sich inzwischen verändert. „Die meisten der Geflüchteten sind selbstständig geworden. Das war auch unser Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe geben. Heute sind es oft sehr schwierige Fälle, wie etwa bei einer schweren Krankheit, bei denen die Menschen Hilfe benötigen. Im Laufe der Zeit wollten wir die neuen Bürger der Pellenz immer stärker in der Arbeit der Initiative einbeziehen, ihnen immer mehr Verantwortung übertragen, sie daran teilhaben lassen. Corona hat uns ausgebremst.“

Das werde sich ändern, wenn das Café der Kulturen – es wurde zur Drehscheibe für Informationen und Austausch – wieder öffnet. Es sei ein Treffpunkt für Geflüchtete, Ehrenamtliche und alle interessierten Menschen. „In den sechs Jahren haben wir viel Gastfreundschaft erfahren und auch anbieten können. Beziehungen sind gewachsen, Freundschaften entstanden. Wir haben unser Leben und unsere Geschichten geteilt; die gemeinsamen Begegnungen bereichern uns immer wieder.“

Herzlich danken möchte Leisch den vielen Ehrenamtlichen, die viel Energie, auch Herzblut, Zeit und Geld eingesetzt haben, und den Geflüchteten, „die uns vertraut haben. Danke aber auch an die Spender und die vielen kirchlichen und staatlichen Stellen, die uns unterstützt haben. Wenn ich selbst jetzt aufhöre, bin ich froh, dass die Initiative ‚Fremde werden Freunde‘ weitergeht. Sie steht für Willkommen, für Begegnung und gegenseitige Achtung. Sie steht für eine bunte Pellenz.“ ef

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